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25.03.2010, 08:34 Uhr
Gerhard
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Das Zeug ist nichts weiter als vergällter und evtl. mit etwas Wasser verdünnter Alkohol, also fast dasselbe wie Brennspiritus. Vorsicht, nicht trinken! Möglicherweise ist Methanol mit drin, und das tut bekanntlich den Augen nicht sonderlich gut... Übrigens haben wir früher auch gelegentlich Methanol verwendet, wenn die Originaltinktur mal alle war. Ging genau so gut, und der beliebte Duft hat sich etwas schneller verflüchtigt.
@Rainer und Thomas Ich habe schon eine ganze Menge solcher blassen Kopien mit Erfolg gescannt, und zwar im S/W-Modus mit ggf. von Blatt zu Blatt unterschiedlich eingestelltem Schwellwert. Mein Scanner hat auch noch einen "Text enhanced"-Modus, der das angeblich automatisch anpassen soll. Bei solch kritischen Objekten bewirkt der aber gerade das Gegenteil und macht alles noch ungleichmäßiger, habe mir ein paar alte Diplomarbeiten damit versaut. Also Hände weg davon.
Kurioserweise befand sich die Kopierstation unserer TH einschließlich der für die "Sicherheit" verantwortlichen Dame (die auch nichts dafür konnte) in dem heutigen Büroraum unseres Museumskellers. Eigentlich müsste man da wieder so ein gutes Stück hineinstellen...
Da fällt mir noch was ganz anderes ein: Warum heißen die Dinger eigentlich "Corona"-Kopierer? Bei dieser Bezeichnung würde ich zuerst an die Urahnen unserer heutigen Laserdrucker denken, bei denen die Corona-Entladung eines dünnen Drahtes das Papier elektrostatisch auflud. So ein Gerät stand damals auch im selben Raum, arbeitete mit Zinkoxid-beschichtetem Papier (grau, sehr schwer, teuer und natürlich knapp), flüssigem (ölhaltigem) Toner und einer Trocknerstrecke. Gegen die entstehenden Gerüche (ganz abgesehen vom Ozon) war die Ormig-Tinktur noch das reinste Parfüm. Weiß jemand etwas Genaueres über diese Gerätegeneration? |