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Robotrontechnik-Forum » Technische Diskussionen » SU161 vs. SU165 » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
16.08.2009, 11:33 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger

Gibt es Bedenken, den SU165 im Schaltnetzteil durch einen SU160 oder SU161 zu ersetzen?
Datenseitig sind die ja recht ähnlich...

Nebenbei: Woraus besteht eigentlich das Gehäuse dieser Transistoren? Verzinntes Eisen?
--
Kernel panic: Out of swap space.

Dieser Beitrag wurde am 16.08.2009 um 11:41 Uhr von Rüdiger editiert.
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001
16.08.2009, 11:41 Uhr
holm

Avatar von holm

IMHO ist der SU160 der Haupttyp und der SU165 der "billigste", am wenigsten spannungsfeste Typ dieser Serie. Es sollte also dem Einsatz nichts entgegen stehen.

Keine Ahnung wegen dem Gehäuse wobei ich denke der Einsatz von Eisen als Basisplatte währe Kühltechnisch eine sehr schlechte Idee..

Gruß,

Holm
--
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002
16.08.2009, 13:02 Uhr
karsten
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Avatar von karsten

Ich habe mal abgeschrieben

SU160 Ucerm 1500V Uce0 700V Ic 5,0A Icm 7,5A Ptot 12,5W
SU161 Ucerm 1500V Uce0 350V Ic 2,5A Icm 3,0A Ptot 10W
SU165 Ucerm 900V Uce0 350V Ic 2,5A Icm 3,0A Ptot 10W

160 für Farb TV
161 für S/W TV
165 für alles inklusive Schaltnetzteile.

160 oder 161 sollte also immer als Ersatz gehen, wie Holm schon schrieb.


Gruß
Karsten
--
1. Grundgesetz der Messtechnik? Wer misst misst Mist!
(fast) alle DDR-Schaltkreise und viele Transistoren
Elektronikarchäologie, MC80, K1520
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003
16.08.2009, 15:31 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
karsten schrieb
160 oder 161 sollte also immer als Ersatz gehen, wie Holm schon schrieb.

SU 169 sicher auch?
--
Kernel panic: Out of swap space.
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004
16.08.2009, 18:52 Uhr
holm

Avatar von holm

Der SU 169 ist deutlich kräftiger. Einen SU165 ersetzt der auf jeden Fall.

Ansonsten geht für Alle der BU508A im TO247 Gehäuse oder der alte BU208
im TO3.
Gruß,

Holm
--
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005
17.08.2009, 10:46 Uhr
robbi
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Avatar von robbi

Vor 25 Jahren habe ich mal ein Prüfgerät für diese Transistoren gebaut und hatte da auch westliche Vergleichstypen in der Hand.
Tatsächlich sind alle Gehäuse SU160-SU169 aus Eisen (Stahl), auch die westlichen Vergleichstypen, jedenfalls sind alle ferromagnetisch. Beim SU169 allerdings ist ein Kupfereinsatz direkt unter dem Halbleitermaterial zur besseren Wärmeableitung verwendet worden (wie auch ähnlich bei den tschechischen KU- und KD-Typen).


--
Schreib wie du quatschst, dann schreibst du schlecht.

Dieser Beitrag wurde am 17.08.2009 um 10:48 Uhr von robbi editiert.
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006
23.08.2009, 09:41 Uhr
P.S.



Für die, die sie nicht mehr kennengelernt haben, oder noch nicht gelesen haben - zum SU160/161/165 gibt es eine Geschichte, an der ich nicht ganz unbeteiligt gewesen bin -> siehe http://www.ps-blnkd.de/Hochspannungstransistor.htm.

Es war Mitte der 70er - das "Buntfernsehen" gab's nun auch schon ein paar Jahre in der DDR, aber die FFSE der "Color-xx"-Serie in Niedervolttechnik hatten außer den üblichen Macken einige volkswirtschafftliche Probleme. So mußten im Vergleich zu den alten SW-Röhrenempfängern wesentlich mehr Kupfer und spezielle Eisenlegierungen (Dynamoblech) eingesetzt werden und die waren - wie so vieles andere - eben sehr knapp. Deshalb gab es die Staatsplanaufgabe "2. Grundkonzeption Farbfernsehempfänger", nach welcher FFSE entwickelt weren sollten, die ähnlich wie im SW-Röhrenempfänger mit hoher Betriebspannung arbeiten, um somit u.a. den teuren und schweren Netztrafo zu sparen.

Glücklichen Umständen ist es zu verdanken (s.o.), daß Stahnsdorf (GWS) gerade an Grundlagenforschungen arbeitete, die Sperrspannungsfestigkeit seiner HL-Bauelemente (Dioden) bis in den kV-Bereich zu erweitern. Hätte es dies zu diesem Zeitpunkt nicht gegeben und wäre da nicht ein jung-dynamischer Applikationsingenieur aus dem AEB (damals noch Elektronikhandel Berlin) gewesen, der seinen "Oberen" immer und immer wieder eingeredet hat, daß in diesem Fall mit der sog. RGW-Spezialisierung "kein Blumentopf" zu gewinnen sei, wäre es nicht zum Entwicklungsauftrag an GWS gekommen und alle nachfolgenden Entwicklungen - bis hin zu den 100A-Darlington-Transistoren SU518/520 hätte es wahrscheinlich nie gegeben.

Der Entwicklungsauftrag beinhaltete eine Serie von Hochspannungs-Leistungstransistoren für den Einsatz in FFSE, SW-Empfängern und den dazugehörenden Schaltnetzteilen. Das alles sollte aus einer Fertigungsstraße kommen und durch Ausmessen bereits im Zyklus I (Chip) selektiert werden. Vorbildtypen waren BU108/208 für den SU160 und BU105/205 für den SU161. Für den "Anfalltyp" SU165 gab es keinen Vorbildtyp. Später gab es dann noch einen weiteren Anfalltyp: SD168.
Große Probleme bereitete u.a. die Gehäusefrage. Bereits Mitte der 60er hatte sich das HFO bereits an einem 15W-Ge-Leistungstransistor in einem TO-3-Gehäuse versucht (GD210-230), dessen Produktion aber u.a. an der Gehäusefrage, oder besser gesagt, an der damals vorhandenen Verkappungstechnologie gescheitert ist. Das damals verwendete TO-3-Gehäuse bestand noch aus Vollkupfer und die Verschlußkappe war einfach nicht dicht mit dem Gehäuseboden zu verbinden (siehe hierzu http://www.ps-blnkd.de/Lehrling.htm ). Für den Einsatz in Anwendungen weit über 1000V war das normale TO-3-Gehäuse nicht geeignet und es hat einen jahrelangen Kampf mit dem damals zuständigen VEB Elektroglas Ilmenau gekostet, bis eine Zulieferung mit den notwendigen Modifikationen (HS-spannungsfeste Glasdurchführungen) durchgesetzt werden konnte. Solange mußte aus dem NSW importiert werden - mit all den COCOM-Schwierigkeiten!

Der SU167 ist dann schon eine neue Qualität.
Nach dem die ersten HS-Leistungstansistoren aus dem GWS zur Verfügung standen und mit einer AEB-Applikationsschrift zum SU165 (siehe http://www.ps-blnkd.de/ME-Applinfo.htm ) Informationen gegeben wurden, wie einfach, aber auch mit welchen Problemen Schaltnetzteile mit diesen neuartigen Bauelementen aufgebaut werden können, kam nun auch der Ruf aus der Industrie außerhalb von Konsumgütern (ROBOTRON, Numerik, NuM, CZ, EAW uvam.) nach speziellen, hochsperrrenden Leistungstransistoren für Schaltnetzteile u. a. Anwendungen. Somit begann der steile Aufstieg von GWS, welcher dann aber leider nach der Wende mit dem noch steileren Absturz endete, weil es einigen Treuhand-"Beratern" aus der nun direkt konkurrierenden NSW-Industrie überhaupt nicht in's Kalkül passte, einen weiteren Konkurrenten neben sich zu dulden.

Wer noch mehr über die geschichtlichen Zusammenhänge aus technischer Sicht wissen will - na ja da gibt's ein Buch von mir ... aber ich will hier nicht schon wieder Schleichwerbung machen.

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
Wissen ist Macht, wer glaubt, der weis nichts! -
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheberrecht!
PS
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007
24.08.2009, 10:29 Uhr
sas



Danke das ist ein sehr schöner Artikel.

Jörg
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