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12.07.2008, 22:30 Uhr
Rüdiger
Administrator
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Ich hatte vor Jahren für meine ehemalige Firma zu diesem Thema ein geniales Stück Software geschrieben: einem grafischen Server. Das Programm lief bedienerlos auf einem PC und lauerte auf das Eintreffen von Drucktexten in seiner Umgebung. Sei es als V.24- oder IFSS-Daten, Textdatei, Datenbank, TCP/IP- oder UDP-Datenstrom, DDE, OLE oder als Nachricht. Hatte es solche Daten entdeckt, analysierte das Programm den Text nach Merkmalen und ordnete den passenden Drucker zu. Anhand vordefinierter Regeln konnte das Programm den Text formatieren, Überschriften aufbauen, Barcodes und Bilder einfügen, Tabellen erstellen, Zahlen berechnen, Diagramme erstellen, Etiketten gruppieren, Textpassagen verschieben, verändern oder entfernen und das ganze anschließend (auf Wunsch auch zeitversetzt) ausdrucken. Zwecks Temposteigerung konnten die Dokumente auf Druckerfarmen verteilt werden und bei blockierten Druckern automatisch auf Ausweichgeräte gewechselt werden.
Wir hatten das System hauptsächlich im Zusammenspiel mit IBM AS/400 verwendet. Die AS/400 produzierte dumme (formatlose) Texte und der Server machte automatisch daraus optisch ansprechende Dokumente (Angebote, Bestellscheine, Rechnungen, Materialscheine, Aufkleber). Ein solcher Server konnte zentral die Druckdokumente für die gesamte Kundenfirma abarbeiten. Das System war fernwartbar und rief auf Wunsch bei Problemen automatisch die Meldestelle an.
Es war das größte Programm, das ich jemals geschrieben hatte: 1,5 Jahre Programmierzeit (10h/d), der Quelltext hatte mehr Buchstaben als die Bibel.
So ein System könnte man problemlos mit 8-Bit-Rechnern koppeln und die Benutzung von GDI-Druckern wäre auch kein Problem. Leider scheint die Serverentwicklung nach meinem Weggang von der Firma nicht weiter gepflegt worden zu sein. -- Kernel panic: Out of swap space. |