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Robotrontechnik-Forum » Flohmarkt » zwei SU ICs ohne westliches Vorbild » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
04.08.2023, 22:39 Uhr
Egon



Hallo,
hier evtl. etwas für die IC-Sammler.
Zwei russische ICs für die ich kein westliches Äquivalent finden konnte.
Man kann sie in russischen Shops finden und auch kaufen, aber es sind
offenbar Exoten ohne Vorbild und somit auch nicht im Sonderangabot.



Wer diese haben will schreibt mich an und wir einigen uns im Bereich der
Versandkosten.
Grüße Egon
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001
05.08.2023, 03:58 Uhr
Buebchen



Hallo Egon
Das sind ICs aus der 9V MOS Logikreihe, die in der Sowjetunion vor den C-MOS ICs entwickelt und hergestellt wurden. Sie wurden in die DDR importiert bis diese die C-MOS Serie Uxxxx und dann wegen der sehr guten Eigenschaften derselben, daraus die Vxxxx Serie entstand. Damals wurden noch nicht alle möglichen Logik Varianten von jeder Firma übernommen. Viele Firmen Weltweit brachten eigene Kreationen heraus die Heute verschwunden sind. Erst allmählich setzten sich die Varianten die jetzt noch erhältlich sind allgemein durch. Meiner Meinung nach wurden die beiden ICs entwickelt um die Leiterplatten einfacher gestalten zu können, die damals noch durch Technische Zeichner erstellt wurden. Heute mit der Layouterstellung am Computer und der Mehrlagen Technik in der Leiterplattenherstellung spielt das keine Rolle mehr.
Wolfgang
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002
05.08.2023, 11:26 Uhr
P.S.



@Buebchen <001>
Die K176er Reihe aus der UdSSR sind auch digitale CMOS-Schaltkreise (Nachbau der bekannten CD4000er Serie der US-amerikanischen Firma RCA), die allerdings den Nachteil hatten - weil noch ungepuffert - sich teilweise "analog" zu verhalten.
Das wiederum konnte man für besondere Zwecke gut ausnutzen -> http://www.ps-blnkd.de/ApplBerichte.pdf (4.)
Übrigens sind diese ICs mit UB bis 15V spezifiziert.

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Aber - Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheber-, Marken- und Persönlichkeitsrecht!
PS

Dieser Beitrag wurde am 05.08.2023 um 11:27 Uhr von P.S. editiert.
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003
05.08.2023, 11:42 Uhr
Buebchen



@P.S.
Hallo Peter,
C-MOS ist richtig 15V Versorgungsspannung falsch. Siehe ins Datenblatt Spannung an an Pin 14. Ungepuffert ist auch richtig, weshalb sie sich mit der richtigen Beschaltung analog verhalten konnten.Sie waren deshalb nicht mit der Standard C-MOS Familie kompatibel. Ich habe in den achtziger Jahren damit gearbeitet. Gemischt mit Standard C-MOS, Betriebsspannung 9V.
Wolfgang
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004
05.08.2023, 12:23 Uhr
Bert



Bei CMOS muß man genau auf die Betriebsspannung achten. Da scheint es von 9V über 15V zu 18/20V oder 30V (fast) alles zu geben...

Grüße,
Bert
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005
06.08.2023, 08:39 Uhr
P.S.



@Buebchen <003>
Habe gerade nochmal nachgeschaut -> rfe-Katalogheft 19-20/76 - da hast Du Recht, aber es sind nur die Betriebswerte, nicht die Grenzwerte, wozu es keine Angabe gibt. Die RCA-Vorbildtypen waren lt. Datenblatt im Bereich von 3V bis 18V einsetzbar. Um dieses bei den Russen-Typen zu überprüfen, hatte ich u.a. auch meine in <002> genannten Untersuchungen gemacht.
Was ist eine "Standard-CMOS"-Familie? - Im Laufe der internationalen Entwicklung haben sich viele HL-Hersteller an CMOS-Digitalschaltkreisen versucht - so z.B. auch VALVO mit ihren HEF-Typen. Das war dann aber viel später, wie auch die gepufferte Nachfolge-Serie bei RCA.
Unsere CMOS-Serie vom FWE hatte - soweit mir bekannt - die HEF-Serie von VALVO als Vorbild.

@Bert <004>
Digitale CMOS-Schaltkreise haben im Gegensatz zu z.B. TTL einen recht weiten Betriebsspannungsbereich, d.h. innerhalb der Grenzwerte sind sie i.A. einsatzfähig. Anders ist das bei den garantierten Kennwerten, nach denen sie z.B. dynamisch spezifiziert sind. Die sind halt nur für die Meßbedingungen gültig.

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PS

Dieser Beitrag wurde am 06.08.2023 um 08:42 Uhr von P.S. editiert.
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006
06.08.2023, 21:44 Uhr
Egon



so, beide ICs haben einen Abnehmer gefunden und ich muss sie nicht
wegwerfen.
Grüße Egon
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007
08.08.2023, 18:03 Uhr
Buebchen



@P.S.
Hallo Peter
Ich hatte damals im ZIE einen Kollegen, der perfekt Russisch gesprochen hat. Er besaß eine Sammlung aktueller Russischer Datenbücher. Aus denen hatte er herausgelesen, das die 9 V nicht groß überschritten werden dürfen. Als wir die ICs verarbeiteten mussten wir sie mit 9V betreiben. Die Westlichen ungepufferten C-MOS ICs waren zu der Zeit auch erst im Kommen. Vieles wurde damals bei uns noch mit Hochvolt-MOS aus der DDR realisiert. Die ersten C-MOS ICs hatte ich mir von meinem Vater in Westberlin besorgen lassen. Nach den Experimenten damit wurde von einem Bekannten Beschaffer für Akademielektronik dann ein Grundsortiment westlicher C-MOS ICs beschafft. Die U- und dann die V-Reihe der DDR kam dann auch schnell.
Wolfgang
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008
09.08.2023, 09:47 Uhr
P.S.



@Buebchen <007>
Hast Du meine dbzgl. Untersuchungen (Link in <002> angeschaut? -
Dort steht (Zitat):
"Als Ergebnis konnte bei allen Exemplaren UB bis auf 30V hochgedreht werden, ohne dass es zu dem bei CMOS-ICs möglichen Lawinendurchbruch
gekommen ist – d.h. IDD blieb immer unter 1µA."

Die CMOS-Technologie stammt ehemals noch von Fairchild-Entwicklern und wurde dann bereits Anfang der 1960er Jahre (!) bei RCA kommerzialisiert -> https://www.eejournal.com/article/a-brief-history-of-the-mos-transistor-part-5-rca-the-persistent-cmos-contrarian/ - zunächst als "unbufferd"-Version. Aus den Erfahrungen mit dieser Version kam dann ein paar Jahre später die "bufferd"-Version auf den Markt. Nicht alle Typen gibt es sowohl in der einen, wie auch der andern Version.
Da die K176er-Serie ein direkter Nachbau der damaligen CD4000er-Serie ist, wurde sicherlich auch das HL-Design "gekupfert" und somit auch die dadurch bedingten BE-Parameter.
Richi könnte das mal überprüfen.
Daß die Russen nur 9V als Betriebsspannung angeben, hängt möglicherweise mit Einsatzbedingungen des Hauptabnehmers (Militärisch-Industrieller Komplex) zusammen und wurde somit in der GOST verankert.
Einige Jahre später kam dann als Nachfolge-Reihe die K561er-Serie als "bufferd"-Version (?) mit einem viel größeren Typenspektrum ...
Unsere U- bzw. V-CMOS Schaltkreise kamen erst Anfang dr 1980er Jahre.

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PS

Dieser Beitrag wurde am 09.08.2023 um 09:54 Uhr von P.S. editiert.
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009
09.08.2023, 17:41 Uhr
Buebchen



P.S.
Hallo Peter
Es ist über 40 Jahre her das ich mit den Dingern gespielt habe. Weshalb sie mit genau 9 V betrieben werden sollten weis ich nicht mehr genau. Es gab wohl im Übergangsverhalten Dreckeffekte bei höherer Spannung die Zusatzimpulse generieren konnten. Bin aber nicht sicher. Kann sein, das ich das aus dem Elector über ungepufferte C-MOS Logik habe. Auf jeden Fall haben wir sie mit 9V betrieben.
Wolfgang
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