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Robotrontechnik-Forum » Flohmarkt » [S] EC7927.01 Robotron oder UdSSR gesucht » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
27.02.2022, 19:47 Uhr
rk144



Ich habe dank der Leihstellung eines „modernen“ ESER-Terminals EC7927.01M durch Rüdiger nun endlich meinen Bildschirmtester aus den 80er Jahren komplett in Betrieb nehmen und ausprobieren können. Damit kann man solch ein Terminal zum Leben erwecken, wozu man ja sonst eine ESER-GSE (Gerätesteuereinheit) brauchen würde. Darüber bin ich sehr glücklich, vielen Dank an das Rechenwerk in Halle!!
Für mein vollständiges Glück hätte ich nur gern selbst solch einen alten großen Bildschirm für meine Sammlung. Deshalb der Aufruf an alle hier: Wer so ein Monstrum hat und nicht mehr braucht, möge sich bitte melden. Ich könnte nicht jeden Preis zahlen, aber einen fairen auf alle Fälle.
Dabei ist mir egal, welches Modell es ist. Es gab ja drei derartige: zuerst das Terminal EC7927.01 aus sowjetischer Produktion. Ich betone, dass es in Estland entwickelt und hergestellt wurde (Fa. Algoritm in Tallinn), denn aus Russland will ich momentan wirklich nichts haben, da ist mein ursprünglich gutes Gefühl ja auf einem Tiefpunkt.
Kurz danach wurden die EC7927.01 von Robotron Dresden ausgeliefert. Und später dann das mikrorechnerbasierte EC7927.01M, ebenfalls von dort.
Alle Arten von Unterlagen dafür, also Schaltbilder, Beschreibungen usw. suche ich ebenfalls, gern auch leihweise, um sie nach Kopieren oder Digitalisieren zurück zu geben. Und ein KIF-Adapter für den EC1834 oder A5120 oder PC1715 (??) würde mich ebenfalls erfreuen.
Ich stelle morgen mal noch 3 Fotos ein zur Illustrierung der drei Modelle.

Achso, übrigens stehe ich auch mit meinem Tester zur Verfügung, wenn jemand sein Gerät mal „zum Leuchten“ bringen oder es einfach nur überprüfen möchte, auch wenn er es nicht aus der Hand geben will…

Danke!
--
Ahoi!
Reinhard

Dieser Beitrag wurde am 27.02.2022 um 19:59 Uhr von rk144 editiert.
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001
28.02.2022, 18:27 Uhr
rk144



Hier also die drei Terminal-Modelle zur Information bzw. zur Erinnerung…

Das erste Terminalmodell EC7927.01 kam aus Tallinn (Firma Algoritm):



Dann wurde das DDR-Gerät mit genau der gleichen ESER-Chiffre von Robotron Elektronik Dresden eingesetzt:



Und kurz vor der Wende kam das modernisierte Terminal EC7927.01M, auch aus Dresden:



Der „Bildschrimtester für EC7927.01“ ist eine Entwicklung des VEB Datenverarbeitungszentrum Neubrandenburg und war, was den theoretischen Entwurf anbelangte, eine Ing.-Arbeit, an der ich beteiligt war und die dann im Anschluss bis 1986 als Prototyp aufgebaut und auch eingesetzt wurde:



Und so sieht der Tester in Aktion aus:



Vielleicht kriege ich demnächst auch noch ein Video hin, da sieht man besser, wie der Tester funktioniert …
--
Ahoi!
Reinhard

Dieser Beitrag wurde am 28.02.2022 um 18:29 Uhr von rk144 editiert.
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002
28.02.2022, 18:28 Uhr
rk144



… für die unterschiedlichen Foto-Größen bitte ich um Nachsicht; am iPad unterwegs klappt das nicht so richtig mit dem Bilder einstellen …
--
Ahoi!
Reinhard

Dieser Beitrag wurde am 28.02.2022 um 18:35 Uhr von rk144 editiert.
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003
28.02.2022, 22:35 Uhr
Bert



Verstehe ich das richtig, das Dein Tester quasi den Großrechner emuliert und einfach diverse (Test-)Ausgaben zum Terminal schickt?
Ich nehme mal an, die Terminals enthalten nur eine Umsetzung Tastatur zu seriell und seriell zu Bildschirm. Oder ist da richtig Intelligenz enthalten?

Grüße,
Bert
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004
28.02.2022, 22:57 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
Bert schrieb
Ich nehme mal an, die Terminals enthalten nur eine Umsetzung Tastatur zu seriell und seriell zu Bildschirm. Oder ist da richtig Intelligenz enthalten?



Letzteres.
--
Kernel panic: Out of swap space.
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005
01.03.2022, 10:36 Uhr
rk144



Hallo, Bert,
letztendlich ist das mit der „Intelligenz“ so ein Zwischending in den Terminals. Natürlich wird prinzipiell, wie Du schreibst, diese Umsetzung vorgenommen, weil ja alles seriell über das Coaxkabel muss. Aber so 1:1 läuft das nicht. Z.B. schreibt man von der Tastatur stets in den Pufferspeicher des Bildschirms, und was dann an die ZE übertragen wird, hängt vom abschließenden Kommando ab (manchmal der gesamte Puffer, manchmal nur bestimmte „Eingabe-Felder“). Überhaupt ist es aber so, dass die gesamte „Intelligenz“ und Entscheidungsgewalt nur auf dem Großrechner innerhalb des OC/EC wirklich vorhanden war. Das Terminal ist selbst völlig passiv, es führt stets nur Kommandos aus, die von der ZE (z.B. EC1055) kommen und über die GSE EC7920 an das „richtige“ Terminal gesendet und dann von diesem nur „beantwortet“ werden. Dafür gibt es eine Reihe von Terminal-Steuer-Kommandos (die aber nichts mit den Steuerzeichen serieller Interfaces zu tun haben).

Das Terminal wartet im Ruhezustand also immer nur auf ein Kommando, das es ausführen soll. Die GSE sendet durchweg „Abfrage-Kommandos“ nacheinander an jedes Terminal; wenn eins antwortet, müssen die anderen solange warten.

Für die Umsetzung dieser Kommandos war natürlich umfangreiche Elektronik in so einem Terminal, anfangs auf (vielen) diskreten TTL-Platinen und im M-Modell dann über einen U880-Mikrorechner realisiert.

Genau diesen Kommandovorrat (sogenannte Steuerworte) bildet mein Tester ab, und zwar jedes Kommando einzeln für sich oder auch eine ganze Kommandofolge, wofür es eine Reihe von sogenannten „Testnummern“ (TN) gibt. Man kann also die Reaktion des Bildschirms auf einzelne „Steuerworte“ prüfen und das ganze für Test- oder Messzwecke auch zyklisch ablaufen lassen. In den meisten Fällen kann man die normale Antwort des Terminals dann am Tester analysieren, Fehler werden auch signalisiert.

Da man für diese Art der Fehlersuche aber ein immenses Wissen über die Einzelheiten braucht, macht das praktisch nicht viel Sinn, wie sich später herausgestellt hat. (Ich weiß heute auch nicht mehr viel von diesen Einzelheiten…) Deshalb sind die Testnummern am besten zu gebrauchen, bei denen einfach der Bildschirm vollgeschrieben wird; was man da sehen will, kann man in gewissen Grenzen wählen. Das hattest Du ja in Deinem ersten Satz völlig korrekt dargestellt.

Frage beantwortet?

Ansonsten gibt es bei Ambrosius in der Literatur-Datenbank ein Techniker-Schulungsheft zum System EC7920 (unter Robotron/Verschiedenes, also ziemlich weit unten), da ist das System aus programmtechnischer Sicht beschrieben. Hardware-Beschreibungen sind leider Mangelware; das einzige was ich habe, sind die Stromlaufpläne des Modells EC7920.01M. Alles andere zu diesem Thema suche ich seit langem…
--
Ahoi!
Reinhard

Dieser Beitrag wurde am 01.03.2022 um 10:39 Uhr von rk144 editiert.
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006
01.03.2022, 10:54 Uhr
Rolli



Liest hier jemand mit, der damals an den Beratungen des Spezialistenrates EC7920 des ESER beteiligt war?
--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast

Dieser Beitrag wurde am 01.03.2022 um 10:55 Uhr von Rolli editiert.
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007
01.03.2022, 18:16 Uhr
Bert



Danke für die ausführliche Antwort!
Da scheint sich jemand Mühe gemacht zu haben, damit das Protokoll möglichst aufwändig wird. Und ich dachte schon kompliziert gibt's nur heute ;-)

Grüße,
Bert
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008
01.03.2022, 18:28 Uhr
rk144



Was ich gerne mal wissen würde, ist, ob es damals für das Bildschirmsystem EC7920 ein westliches Vorbild bzw. etwas Ähnliches bei IBM o.ä. gegeben hat oder ob das eine Eigenentwicklung des RGW gewesen ist. Denn die sternförmige Koaxial-Verkabelung ist ja technisch identisch mit der späteren IBM Typ 1 Verkabelung, die wir in den 90er Jahren für Arcnet- (2,5 MBit/s) oder auch TCNS-Netzwerke (100 MBit/s) verwendet haben, bevor dann Ethernet dominierte. Wer hat sich das damals ausgedacht bzw. entwickelt? Weiß das jemand hier im Forum??
--
Ahoi!
Reinhard

Dieser Beitrag wurde am 01.03.2022 um 18:30 Uhr von rk144 editiert.
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009
08.05.2022, 11:43 Uhr
Rolli



Die Thematik "EC7920" ist im Flohmarkt etwas unglücklich plaziert.
Auf meine Frage in <006> hat sich auch niemand gemeldet. Überhaupt scheint sich die ehemalige robotron-Gemeinde im Forum rar zu machen. Schämt man sich, mal im KR gearbeitet zu haben, oder was sind die Gründe?

Zur Frage in <008>:
Im ESER war für alle Garäte/Systeme IBM das Vorbild. AUch im Spezialistenrat EC7920 war das so. Jede Abweichung vom Vorbild musste gegenüber dem Chefkonstrukteur begründet werden und führte mitunter zu langatmigen Diskussionen.
Ich war damals vom Kombinat Zentronik bei den Beratungen dabei, weil wir für die Druckerentwicklung zuständig waren. Die IBM-Bezeichnung von deren Bildschirmsystem ist mir nicht mehr erinnerlich. Der damalige Delegationsleiter von robotron hieß wohl Holeschowski. Vielleicht lebt der noch.
--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast

Dieser Beitrag wurde am 08.05.2022 um 12:35 Uhr von Rolli editiert.
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010
10.05.2022, 21:34 Uhr
DKt



Hallo Reinhard,


Zitat:

Für die Umsetzung dieser Kommandos war natürlich umfangreiche Elektronik in so einem Terminal, anfangs auf (vielen) diskreten TTL-Platinen und im M-Modell dann über einen U880-Mikrorechner realisiert.



bist Du sicher, das im 7927 ohne M nicht auch schon ein 880 verbaut war?
Das Ding besteht doch aus aus zig von diesen kleinen EFS135 Platinen mit der gelben Blende. Ich meine, da gäbe es auch eine mit 880 als CPU und 3x 555 als Firmware.
Kann aber auch sein dass die in das 7921/7922 gehört.

Aus dem Bauch heraus hätte ich als westliches Äquivalent das 3270 gesehen, dem muss aber nicht so sein.

Den Tester hatte ich ja mal kurz gesehen. Der hat ja zum auf der einen Seite einen kleinen K1520 Bus mit 012-7100 als ZVE und mindestens einer Spezialplatine. Auf der anderen Seite sind da ein paar von diesen EFS135-Platinen verbaut, die dann wohl die Schnittstelle in Richtung Koax realisieren.
Wo steckt eigentlich die Software, die die Kommandos für das 7927 implementiert? In den Eproms der 012-7100?

Viele Grüße, Dirk
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011
11.05.2022, 11:40 Uhr
rk144



Hallo, Dirk,
so viele Fragen und so viele Fragezeichen bei mir…

Ich bin nicht sicher, aber überzeugt, dass es im normalen deutschen EC7927.01 keinen Mikroprozessor gab. Ich habe aber keinen Lehrgang dafür gehabt, noch habe ich so ein Gerät oder einen Schaltplan, ich SUCHE das ja krampfhaft bis heute. Es möge sich doch jemand melden, der so ein Teil in seinem Keller stehen hat.
Der russische Bildschirm war auf alle Fälle nur diskret. Ich werde nochmal alte Kollegen fragen. Aber da ich damals voll auf U880 abgefahren bin, hätte ich mir das gemerkt.

Die kleinen Steckeinheiten mit gelber Blende sind da in großer Zahl drin gewesen, richtig. Eine deutsche GSE hatte ich nie vor mir, immer nur die russische, weiß also nicht, ob da schon eine CPU drin gewesen sein könnte. Glaube es aber auch nicht..

Der Hinweis auf 3270 ist sehr interessant; ich finde aber nach wie vor nichts, was konkret auf etwas Kompatibles zum KIF hinweist. Da muss ich noch viel lesen, aber danke, der Ansatz ist sehr gut.

In meinem Tester ist das U880-Maschinenprogramm in insgesamt fünf 1K-EPROMs U555 abgelegt; drei auf der ZVE-Platine, zwei weitere auf einer handverdrahteten „Spezial-Platine“, die heißt einfach „E/A-Platine“ und realisiert vor allem die sogenannte „Gerätetrennstelle“, die für die Umsetzung zwischen den 13-Bit-Worten des KIF und den jeweils zwei 8-Bit-Worten gebraucht wird, die dann über die DMA-Einheit in den RAM gelangen bzw. umgekehrt…

Die Quellen des Programms sind leider verloren gegangen, ich habe aber noch einen Papier-Ausdruck, vielleicht schaffe ich es ja, das nochmal einzutippen oder zu reassemblieren. Aber da brauche ich Unterstützung, keine Ahnung mehr, wie man das am klügsten anfängt.
--
Ahoi!
Reinhard

Dieser Beitrag wurde am 11.05.2022 um 11:41 Uhr von rk144 editiert.
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012
11.05.2022, 13:23 Uhr
DKt



Hallo Reinhard,

die Platine mit dem 880 drauf stammt aus dem 7922. D.h. es könnte tatsächlich sein, dass das 7927 keinen 880 hat.



Korrektur: es sind sogar 6x 555.

Viele Grüße, Dirk

Dieser Beitrag wurde am 11.05.2022 um 13:24 Uhr von DKt editiert.
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013
11.05.2022, 13:30 Uhr
rk144



Hallo, Dirk,

was Du alles so hast, ist ja enorm ...

EPROM-Dateien vom Tester habe ich geschickt.
Die Scans dauern ein bisschen, da muss ich mir erst jemand suchen, da ich das nicht kann. Hab nur einen A4-Scanner zur Verfügung.
--
Ahoi!
Reinhard
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