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01.03.2022, 10:36 Uhr
rk144
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Hallo, Bert, letztendlich ist das mit der „Intelligenz“ so ein Zwischending in den Terminals. Natürlich wird prinzipiell, wie Du schreibst, diese Umsetzung vorgenommen, weil ja alles seriell über das Coaxkabel muss. Aber so 1:1 läuft das nicht. Z.B. schreibt man von der Tastatur stets in den Pufferspeicher des Bildschirms, und was dann an die ZE übertragen wird, hängt vom abschließenden Kommando ab (manchmal der gesamte Puffer, manchmal nur bestimmte „Eingabe-Felder“). Überhaupt ist es aber so, dass die gesamte „Intelligenz“ und Entscheidungsgewalt nur auf dem Großrechner innerhalb des OC/EC wirklich vorhanden war. Das Terminal ist selbst völlig passiv, es führt stets nur Kommandos aus, die von der ZE (z.B. EC1055) kommen und über die GSE EC7920 an das „richtige“ Terminal gesendet und dann von diesem nur „beantwortet“ werden. Dafür gibt es eine Reihe von Terminal-Steuer-Kommandos (die aber nichts mit den Steuerzeichen serieller Interfaces zu tun haben).
Das Terminal wartet im Ruhezustand also immer nur auf ein Kommando, das es ausführen soll. Die GSE sendet durchweg „Abfrage-Kommandos“ nacheinander an jedes Terminal; wenn eins antwortet, müssen die anderen solange warten.
Für die Umsetzung dieser Kommandos war natürlich umfangreiche Elektronik in so einem Terminal, anfangs auf (vielen) diskreten TTL-Platinen und im M-Modell dann über einen U880-Mikrorechner realisiert.
Genau diesen Kommandovorrat (sogenannte Steuerworte) bildet mein Tester ab, und zwar jedes Kommando einzeln für sich oder auch eine ganze Kommandofolge, wofür es eine Reihe von sogenannten „Testnummern“ (TN) gibt. Man kann also die Reaktion des Bildschirms auf einzelne „Steuerworte“ prüfen und das ganze für Test- oder Messzwecke auch zyklisch ablaufen lassen. In den meisten Fällen kann man die normale Antwort des Terminals dann am Tester analysieren, Fehler werden auch signalisiert.
Da man für diese Art der Fehlersuche aber ein immenses Wissen über die Einzelheiten braucht, macht das praktisch nicht viel Sinn, wie sich später herausgestellt hat. (Ich weiß heute auch nicht mehr viel von diesen Einzelheiten…) Deshalb sind die Testnummern am besten zu gebrauchen, bei denen einfach der Bildschirm vollgeschrieben wird; was man da sehen will, kann man in gewissen Grenzen wählen. Das hattest Du ja in Deinem ersten Satz völlig korrekt dargestellt.
Frage beantwortet?
Ansonsten gibt es bei Ambrosius in der Literatur-Datenbank ein Techniker-Schulungsheft zum System EC7920 (unter Robotron/Verschiedenes, also ziemlich weit unten), da ist das System aus programmtechnischer Sicht beschrieben. Hardware-Beschreibungen sind leider Mangelware; das einzige was ich habe, sind die Stromlaufpläne des Modells EC7920.01M. Alles andere zu diesem Thema suche ich seit langem… -- Ahoi! Reinhard Dieser Beitrag wurde am 01.03.2022 um 10:39 Uhr von rk144 editiert. |