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Autor Thread - Seiten: -1-
000
26.02.2021, 13:41 Uhr
ludwig



Hallo zusammen,

nachdem mein KC87 jetzt eine ganze Weile gut lief, hat er jetzt ein paar Probleme.
Das Netzteil hatte einen tauben Ladeelko auf der Hochspannungsseite und einen kaputten Schalttransistor und benötigt noch mal gesondert Aufmerksamkeit. Das Problem bekomme ich aber gelöst.

Bei der Reparatur des Rechners selbst habe ich allerdings wenig Erfahrung und könnte einige Tipps gebrauchen.

Der Rechner wird gerade mit stabilen 5V aus dem Labornetzteil betrieben und zeigt die berüchtigten wirren Zeichen an - allerdings auch nicht ständig. Manchmal malt er auch ganz andere bunte Muster auf den Bildschirm, manchmal gibt es auch ein Piepen aus dem Signalgeber und ganz selten, insbesondere im kalten Zustand, startet er ganz normal und lässt sich für einige Minuten auch normal bedienen. Manchmal sind dann allerdings auch keine Tastatureingaben möglich. Die Resetschaltung scheint zu funktionieren.

Hier einige Bilder der Bildschirmausgabe im Fehlerfall, sowie ein Video [2]:


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Ich habe mich bei der bisherigen Fehlersuche an den Reparaturtipps von Ulrich Zander [1] entlang gehangelt. Die dort verfügbaren Schaltpläne, Unterlagen und Tipps sind wirklich prima, vielen Dank dafür!
Bisher habe ich die Daten- und Adressleitungen an den RAM Schaltkreisen sowie am U880 mit dem Oszilloskop überprüft. Bisher habe ich da keine Auffälligkeiten feststellen können. Die Daten- und Adresssignale scheinen an allen RAM Schaltkreisen auch anzukommen, ebenso die Steuersignale. Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie ich Datenkämpfe auf den Leitungen erkennen könnte.
Die Wickelverbindungen am Datenbus des U880 habe ich ebenfalls überprüft. Die sind auch in Ordnung. Die Signale an den Bustreibern scheinen auf den ersten Blick auch zu passen.
Die Überprüfung der Signale an den EPROMs steht noch aus. Der Systemtakt an X62/X63 ist vorhanden und stabil.

Mir würde es wirklich weiter helfen eine Einschätzung zu bekommen, in welchem Teil des Rechners der Fehler liegen könnte und welche Schaltkreise sinnvollerweise zu Überprüfen wären.

Viele Grüße,
Ludwig

[1] https://www.sax.de/~zander/z9001/rt.html
[2] https://youtu.be/63w-P6WxSBk

Dieser Beitrag wurde am 26.02.2021 um 13:44 Uhr von ludwig editiert.
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001
26.02.2021, 14:29 Uhr
felge1966
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Zitat:
Der Rechner wird gerade mit stabilen 5V aus dem Labornetzteil betrieben?



Was ist mit den anderen Spannungen +12V und -5V?
Hast du die auch angeschaltet?Prinzipiell hätte ich da einen Bustreiber oder einen RAM im Verdacht. Macht aber keinen Sinn, ohne konkrete Anhaltspunkte einfachwahllos Teile zu tauschen.


Gruss Jörg
--
http://felgentreu.spdns.org/bilder/jacob120.gif

Dieser Beitrag wurde am 26.02.2021 um 14:32 Uhr von felge1966 editiert.
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002
26.02.2021, 14:53 Uhr
RP



das kann aber zusätzlich auch ein Monitor Problem sein, das nicht ganz Norm gerechte BAS Signal wird vom Flach Bildschirmen falsch aufgelöst und dann geht es ab und zu auch mal.

Rolf
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003
26.02.2021, 18:16 Uhr
ludwig




Zitat:
felge1966 schrieb
Was ist mit den anderen Spannungen +12V und -5V?
Hast du die auch angeschaltet?Prinzipiell hätte ich da einen Bustreiber oder einen RAM im Verdacht. Macht aber keinen Sinn, ohne konkrete Anhaltspunkte einfachwahllos Teile zu tauschen.
Gruss Jörg



Nach [1] wird beim KC87 +12V nur für den HF Modulator und -5V nur für den OPV am Kassetteneingang sowie für einige Module benötigt. Der Rechner alleine müsste also auch mit den 5V alleine gut klar kommen - solange man keine Programme von Kassette einspielen möchte oder den HF Modulator braucht. Die RAM Schaltkreise K565RU6 sollten auch nur +5V benötigen. Mein Labornetzteil hat zum Glück noch zwei andere Ausgänge, dann kann ich testweise auch noch mal die anderen Spannungen anlegen um das als Fehlerquelle auszuschließen.

An einen kaputten RAM Schaltkreis hab ich auch schon gedacht. In meinem Rechner sind die ersten 4 RAM Schaltkreise schon mal gesockelt worden, die könnte man also zum Testen problemlos gegen andere tauschen. Sinnlos Bauteile aus- und wieder einlöten halte ich aber auch nicht für sinnvoll, da macht man im Zweifel mehr Schaden als Nutzen.

Das ist jetzt vielleicht eine etwas naive Frage, aber woran würde man denn einen kaputten RAM Schaltkreis oder Bustreiber erkennen können?

Der verwendete Fernseher hat bisher immer sehr gut als Monitor für den KC87 und auch für den KC85/4 funktioniert - klar, das schließt nicht aus, dass das Gerät irgendwann nicht doch mal Darstellungsfehler in Verbindung mit dem Rechner hat aber ich würde die Glotze vorerst als Fehlerquelle auschließen, zumal das die wirren Zeichen beim Rechnerstart nicht erklären dürfte.

Viele Grüße,
Ludwig

[1] https://www.sax.de/~zander/kc/kc_hw.html

Dieser Beitrag wurde am 26.02.2021 um 19:52 Uhr von ludwig editiert.
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004
26.02.2021, 19:57 Uhr
robbi
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Avatar von robbi

Die 12P und 5N braucht man definitiv erst mal nicht. Der Ansatz ist richtig.
Das erste Monitorbild ist sehr regelmäßig. Es sind nicht die üblichen wirren Zeichen. Der Monitor ist in Ordnung.
Geht die grüne Grafik-LED aus?
Bis zum Setzen der PIO (Grafik-LED erlischt) wird nicht auf den RAM zugegriffen.
Bei unterschiedlichen Mustern, Piepen und hin und wieder einer Systemmeldung tippe ich eher auf einen Adreßfehler durch einen Drahtschnipsel auf einer Adreßleitung oder eine Unterbrechung oder eine kalte Lötstelle. Es kann auch ein halb defekter RAM sein.

Nachtrag:
Nach Ansehen des Filmes kann es auch der Bildschirm-RAM sein. Darauf deuten die sporadisch gesetzten Zeichen im Bild hin.
Im weiteren Verlauf des Startvorganges werden nämlich im Bildschirm-RAM Daten abgelegt und genutzt und wenn dann da etwas Falsches drin steht, können solche Effekte auftreten.
--
Schreib wie du quatschst, dann schreibst du schlecht.

Dieser Beitrag wurde am 26.02.2021 um 20:04 Uhr von robbi editiert.
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005
26.02.2021, 20:52 Uhr
ludwig




Zitat:
robbi schrieb
Geht die grüne Grafik-LED aus?



Oh, das hab ich vergessen zu erwähnen. Ja, die Grafik-LED erlischt beim Rechnerstart, lässt sich im Folgenden allerdings nicht mit der dazugehörigen Taste schalten.
Ich werd dann die Platine wohl noch mal auf kalte oder gebrochene Lötstellen untersuchen und mal schauen, ob und wie ich die RAM Schaltkreise überprüfen kann.

Ein defekter Bildschirm-RAM dürfte ja allerdings nicht alleine für die wirren Zeichen verantwortlich sein sondern allenfalls für die falsch dargestellten Zeichen, oder liege ich da daneben?

Viele Grüße,
Ludwig
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006
26.02.2021, 23:04 Uhr
robbi
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Avatar von robbi

Wenn eine Adresse falsch ist, gibt es "geordnete" Strukturen statt der zufälligen Zeichen und Farben.
Es gibt auch SRAMs, die halten relativ lange einen Inhalt oder werden nicht vollständig entladen, wenn man den Rechner ausschaltet. Da gibt es dann auch "geordnete" Bilder beim Wiedereinschalten, bis zu mehreren Sekunden kann der Rechner da aus sein, ist hier aber wohl nicht der Fall. Das war bei japanischen SRAMs zu beobachten.
--
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007
28.02.2021, 21:53 Uhr
ludwig



Also nach nochmaliger Untersuchung komme ich ganz vorsichtig zu dem Entschluss, dass Daten- und Adressbus keine Kurzschlüsse oder Unterbrechungen aufweisen sollten.

Weiterhin gerade noch mal auf Funktion überprüft: Die Bustreiber D4 und D5 für den Adressbus, sowie die Adressmultiplexer für den RAM D38 und D39, die Adressmultiplexer für den Bildschirm RAM D59 und D60 sowie die Adress- und Datenleitungen des Bildschirm-RAM Diese Schaltkreise scheinen alle laut Oszilloskop etwas sinnvolles zu machen. Ob jetzt allerdings eine Adresse falsch kodiert wird, kann ich mit meinen beschränkten Mitteln allerdings nicht feststellen.

Zum Überprüfen der RAM Schaltkreise habe ich mir mal das RAM-Testprogramm aus [1] auf einen M2764 EPROM mit Startadresse C000H gebrannt und den anstatt des linken System-ROM in den Rechner gesteckt. (Die Brücke am Signal /ROMDI X46/X47 bleibt offen oder wird geschlossen?) Wenn ich das nun richtig verstanden habe, sollte der Rechner jetzt das Programm daraus abarbeiten.
Macht er aber offenbar nicht. Kann es sein, dass ich die Binärdatei an die falsche Stelle im EPROM geschrieben habe? Ich muss zugeben, dass ich bisher nur recht wenige EPROM gebrannt habe.
Ich habe hier einen ELV UP95 samt ebenso alter Software auf einem Laptop mit Windows 98 zur Verfügung und zumindest für eines meiner Funkgeräte konnte ich damit schon mal einen funktionierenden brennen.

Viele Grüße,
Ludwig


[1] http://www.sax.de/~zander/z9001/tip/tipe.html
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008
01.03.2021, 08:42 Uhr
DL
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Zitat:
ludwig schrieb
insbesondere im kalten Zustand, startet er ganz normal



könnte man ja evtl. auch mal mit Kältespray auf die Suche gehen...
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009
03.03.2021, 23:11 Uhr
ludwig



Der Rechner scheint wieder zu laufen. Nachdem ich mich die letzten Abende durch den halben Rechner gemessen habe ohne irgendwelche Auffälligkeiten an den gemessenen Signalen festzustellen, habe ich die vier gesockelten RAM Schaltkreise der Einfachheit halber testweise durch neue ersetzt. Glücklicherweise konnte ich in einer Ramschkiste an der Uni noch ein paar offenbar unbenutzte RAM Schaltkreise unbekannten Zustands finden, die ich jetzt als D40-D43 eingebaut habe. Damit läuft der Rechner seit einer halben Stunde zuverlässig und ich spiele seitdem mit dem BASIC-Interpreter herum.

Kann ich den Rechner trotzdem irgendwie testen um unentdeckte Fehler in anderen Baugruppen auszuschließen?

Vielen Dank für Eure Hilfe!
Ludwig

Was ich jetzt gerade noch feststelle:

Nun läuft auch der RAM Test von Ulrich Zander. Der EPROM mit dem Programm sitzt dazu auf dem Steckplatz für den BOOT EPROM des FDC Moduls. Die Brücke an X46-X47 am Signal /ROMDI ist gesteckt. Der Rechner läuft weiterhin offenbar fehlerfrei, trotzdem kommt der RAM Test zu dem Ergebnis, dass an Datenbit 7 an Adresse 0000H irgendetwas nicht stimmt. Die Grafik LED blinkt auch 7 mal. Ist der Schaltkreis wirklich defekt? Muss ich doch löten?


Dieser Beitrag wurde am 04.03.2021 um 00:43 Uhr von ludwig editiert.
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010
04.03.2021, 13:59 Uhr
robbi
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Avatar von robbi

Es könnte sich um einen Dreckeffekt handeln. Es wäre interessant, das mal zu untersuchen.
RAM tauschen -> ist der Effekt weg, ist es der RAM, ist er nicht weg, könnte es an den Startbedingungen liegen und man müßte das mal untersuchen.
--
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