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Autor Thread - Seiten: -1-
000
21.02.2021, 14:59 Uhr
wolle1945



Hallo,
bei der Suche nach einem Teil X, die erfolglos war, fand ich in meinen Utensilien
ein anderes Teil. Ich habe vor ca. 50 Jahren ein Transistorradio aufgebaut.
Es handelt sich um eine abgespeckte Version vom "Sternchen" von Stern-Radio-Sonneberg. Ich war nun neugierig, ob das Gerät noch läuft, habe alles überprüft
und Spannung angelegt. Nun habe ich einen MP3-Player an einen MW-Modulator
angeschlossen und über die Antenne des Transistorradios eingespeist. Als ich
dann den Drehkondensator betätigte war plötzlich Musik zu hören.
Mein Gerät war nach so vielen Jahren noch funktionstüchtig, ist doch erstaunlich.

Hier ein paar Bilder:





... ein wüster Aufbau



Da erwachten Erinnerungen an meine Basteleien in der Jugendzeit. Man konnte
damals in den Bastelläden, ob in Erfurt, Leipzig oder Gera so vieles kaufen.
Zum Teil bestückte oder unbestückte Leiterplatten, sowie einige originale
Bauteile. Ich habe, wie die Bilder zeigen, sogar das Original-Gehäuse verbaut.
Als Leiterplatte diente auch die des Sternchen und wurde nur teilweise bestückt.
Den Schaltplan hatte ich im Gehäusedeckel hinterlegt. Leider konnte ich die
liter. Vorlage bisher nicht finden. Es gab ja auch so viele Bücher, Hefte und
Bastelanleitungen. Wichtig ist jedoch, dass das Gerät noch läuft.
Ja, ja, das waren doch Zeiten.
--
mfG wolle1945

Dieser Beitrag wurde am 21.02.2021 um 15:06 Uhr von wolle1945 editiert.
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001
21.02.2021, 15:16 Uhr
u808




Zitat:
wolle1945 schrieb

Mein Gerät war nach so vielen Jahren noch funktionstüchtig, ist doch erstaunlich.



Bei den beiden verbauten Schneemännern ist das wirklich erstaunlich.
Ich habe letztens einen Rema Tuner 830 restauriert die darin verbauten waren alle hinüber.

Mach ich auch mal ganz gerne, meine alten Kunstwerke zu bestaunen sofern sie noch vorhanden sind.
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002
21.02.2021, 15:31 Uhr
Relaiskontakteputzer




Zitat:
wolle1945 schrieb
Den Schaltplan hatte ich im Gehäusedeckel hinterlegt. Leider konnte ich die liter. Vorlage bisher nicht finden.



Hallo wolle1945,

Danke für den Einblick! Erinnert mich an Vaters Bastelprojekte (er Jg. 1943): U. a. ein Ge-Mikrovorverstärker in einer weißen Aufputz-Verteilerdose - der Brocken war robust wie PA-Technik und hat mir (Jg. 1965) bei der Schuldisko gute Dienste geleistet. Oder 4-fach UHF-Antenne. Oder NF-Induktionsschleife im Wohnzimmer für induktive Übertragung zum Ohrhörer (nicht Kopfhörer!) usw usf.

Deine Schaltung erinnert an den ersten aller "Originbal DMV-Baupläne": Schlenzig, "Transistortaschenempfänger Start 1 bis 3", von 1964, 2. Auflage 1965. Im Detail gibt es dann aber doch einige Unterschiede.

Gruß Jörg

Dieser Beitrag wurde am 21.02.2021 um 15:31 Uhr von Relaiskontakteputzer editiert.
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003
21.02.2021, 16:28 Uhr
andy62



Hallo Wolle,
in deinem Stromlaufplan fehlt eine Verbindung am Filter ,primärseitig nach Minus.
Sonst bekommt der 1. Transistor keine Kollektorspannung ;-)
Ansonsten sehr schön. Meine Bastelprojekte sind meist am Gehäuse gescheitert.
Grüße,
Andy
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004
21.02.2021, 19:22 Uhr
u808



Ich habe damals, da muß ich so 12 oder 13 gewesen sein, angefangen aus dem Original Bauplan 11 den Senior UKW Taschenempfänger zu bauen und bin grandios gescheitert. Außer ein Vielfachmesser 3 hatte ich nix. Dieses Projekt habe ich aus Spaß mit deutlich aufgestocktem Messgerätepark Anfang letzten Jahres noch mal neu begonnen und zu Ende gebracht. Sogar mit Gehäuse, nur für die Skale muß ich mir noch was einfallen lassen. Von der Empfangsleistung des Geräts bin ich echt begeistert.





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005
21.02.2021, 20:59 Uhr
Relaiskontakteputzer



Hut ab, das ist schön geworden! Leiterplatte in Ritztechnik? Gruß Jörg
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006
21.02.2021, 22:30 Uhr
u808



Die Leiterplatte ist gefräst.
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007
22.02.2021, 07:06 Uhr
Webbi



CNC-gefräst, genau wie das feine Holzgehäuse.
Sehr schön gemacht.
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008
22.02.2021, 11:00 Uhr
wpwsaw
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...sehr schön, auch das Gehäuse, auch gefräss,

mit dem LP fräsen müssten wir uns auch mal unterhalten, ich habe auch schon einige Versuche zum Isolationsfräsen.

Gruß
wpw
--
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009
22.02.2021, 12:31 Uhr
Enrico
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Schaut toll aus, hat was von "Original".
--
MFG
Enrico
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010
22.02.2021, 17:56 Uhr
u808



@wpw

Ich erstelle meine Leiterplatten in SprintLayout und
speichere sie unter Exportieren / Fräsdateien als PLT Datei ab. (ganz wichtig, auch den Umriss der Platine mit abspeichern, somit hat man bei allen Aktionen immer den selben 0-Punkt
Diese Datei wird in Estlcam geöffnet, bei den Werkzeugen wählst du einen Gravierfräser und auf der linken Seite Gravur aus. Danach alle Leiterbahnen anklicken die du fräsen möchtest. Wenn du damit fertig bist im Menu "Projekt fräsen" auswählen.
Platine mit zweiseitigen dünnen Klebeband befestigen (nix billiges nehmen, ich nehme TESA)
Dann den X/Y Nullpunkt mit der Fräse anfahren und abnullen. Den Gravierfräser ca.0,5mm über die Platine fahren dann auf Oberfläche abtasten gehen. Vorher die eine Klemme an der Platine und die andere am Fräser befestigen. Jetzt fährt die Fräse die Leiterplatte ab und korrigiert den Höhenunterschied, denn du möchtest ja an jeder Stelle die gleiche Frästiefe (0,1mm)haben. Wenn damit fertig kannst du die Fräse starten, ich drehe bei mir die Fräsgeschwindigkeit noch auf ca. 35% runter, dann wirds sauberer. Drehzahl bei ca.22000.
Wenn er damit fertig ist kommt ein 0,7mm Bohrer rein. Beende und starte EstlCam nochmal, wieder die PLT laden , links auf Bohren und in der Werkzeugleiste auf 0,7mm Bohrer gehen , dann alle Bohrlöcher nacheinander auswählen ,wieder auf Projekt fräsen, Bohrtiefe auf 2mm, X/Y bleibt so wie es ist nur die Z-Achse neu abnullen und feuer frei...
Wenn damit fertig, Programm wieder beenden und neu starten, PLT Datei laden, Teil links und 1,2mm Fräser bei den Werkzeugen auswählen und Platinenumriß auswählen.
Wieder auf Projekt fräsen, Frästiefe 2,00mm, Z wieder abnullen und los gehts.
Dann fertig.
Zum Schluss mit 800er Sandpapier entgraten und unter der Lupe schauen ob sich nicht noch ein Kupferspan zwischen 2 Leiterbahnen gesetzt hat. (passiert öfter als man denkt)

Wenn du für irgendwelche Bauteile andere Bohrdurchmesser benötigst, kannst du den Abschnitt mit dem bohren beliebig für alle erdenklichen Bohrdurchmesser wiederholen.
Befestigungslöcher z.B. 3mm kannst du ohne Probleme mit dem 1,2mm Fräser herstellen.

Ich hoffe die Anleitung hilft dir ein wenig.

VG
Sven
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011
22.02.2021, 19:14 Uhr
wpwsaw
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@Sven
hallo,

ich arbeite mit Target, habe gerade auf die V30 erweitert. Die Fräsdaten bereite ich dann in EstlCam auf und erstelle damit den G-code. Für meine Fräse habe ich eine extra Steuerung, die ich dann über USB mit der Fräsdatei speise. Außer den Höhenabgleich mache ich auch alles so wie du. Ich habe einen Nuttisch wo ich mit Klemmen die LP befestige.

fräsen tue ich mit einem 45° Gravierfräser mit 24000 u/min und 400mm/min Vorschub bei 0,2mm tiefe

ist diese Höhenkontrolle im Estlcam oder in CNC Estkcam Controler?

Gruß
wpw
--
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Dieser Beitrag wurde am 22.02.2021 um 19:14 Uhr von wpwsaw editiert.
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012
22.02.2021, 19:35 Uhr
u808



Nachdem du auf "Projekt fräsen" gehst, kommt die Estlcam CNC Steuerung zum Vorschein. (Da wo man die XYZ Achse abnullen und die Fräse verfahren kann)
In diesem Fenster oben der mittlere Menupunkt "Oberfläche abtasten"

Was hattest du bisher für Probleme?

Als Fräser nehme ich die hier:
https://www.sorotec.de/shop/Zerspanungswerkzeuge/sorotec-werkzeuge/Gravurwerkzeuge/Gravierfraeser/?language=de

Dieser Beitrag wurde am 22.02.2021 um 19:38 Uhr von u808 editiert.
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013
22.02.2021, 20:09 Uhr
wpwsaw
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Probleme... nur manchmal unsaubere Ränder und bei unebenen LP unterschiedliche Fräsbreite und Tiefe, Weil Gravierfräser. Wenn man genügend Platz hat, könnte man ja auch Schaftfräser nehmen, da ist ja die Breite konstant.

ja, habe ich schon gesehen unter CNC Steuerung. Aber du fähst doch die Oberfläche nur einmal an, oder? oder fährt er über die gesamte Oberfläche und merkt sich die Unebenheiten?

Ich habe an meiner Steuerung einen Werkzeugtester dran bzw. nulle Z mit einem blatt papier, bzw. lasse den Fräser aus dem Futter auf die Oberfläche fallen, nulle und ziehe den Fräser wieder fest.

wpw
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014
22.02.2021, 20:18 Uhr
u808




Zitat:
wpwsaw schrieb
oder fährt er über die gesamte Oberfläche und merkt sich die Unebenheiten?
wpw



Genau so...

Wenn du diesen Menupunkt anwählst kannst du ein Raster einstellen wo er abtastet, ich habe z.B. 15x15 mm eingestellt.
Diese "Unebenheiten" die er da ertastet merkt er sich und rechnet die dann raus , das du letztendlich immer die gleiche Eintauchtiefe hast.

Hier mal an einer extrem gebogenen Oberfläche demonstriert:
https://www.youtube.com/watch?v=ApBfHW7AhsM


Unsaubere Ränder hatte ich bei Graviersticheln ohne Spirale

Dieser Beitrag wurde am 22.02.2021 um 20:22 Uhr von u808 editiert.
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015
22.02.2021, 20:22 Uhr
Buebchen



@u808
Hallo Sven,
Verrate mir bitte, Was für Tansistoren du im ZF Teil verwendet hast. Sehen aus wie OC45/OC44? Glasgehäuse schwarz lakiert. Hatte ich jedenfalls in meinem ersten Sternchen Nachbau 1968 in der Mischstufe verwendet. Allerdings, das sie 10,7MHz machen würden wundert mich. Andere Transistoren mit diesem Glasgehäuse mit höherer Transitfreqenz kenne ich nicht. Deshalb meine Frage.
Wolfgang
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016
22.02.2021, 20:41 Uhr
wpwsaw
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...das ist nicht schlecht, das kann mein Controler nicht, muss ich mal mit Estlcam testen. brauche ich ja bloss umstecken, statt Controler PC über LPT
--
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017
22.02.2021, 20:56 Uhr
Deff



Du liegst vermutlich falsch, Buebchen, denn es sind ggf. Telefunken-Transistoren AF105.

Ingo

--
Die Politik ist ein Versuch der Politiker, zusammen mit dem Volk mit den Problemen fertig zu werden, die das Volk ohne die Politiker niemals gehabt hätte. (Dieter Hildebrandt)

Dieser Beitrag wurde am 22.02.2021 um 21:02 Uhr von Deff editiert.
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018
22.02.2021, 21:57 Uhr
u808



Das Quiz hat Ingo gewonnen, es sind AF105


Falls jemand noch 2 Stück OC615 übrig hat würde ich die gerne nehmen, dann könnte ich den Tuner auch noch mit Glastransis ausstatten.

Dieser Beitrag wurde am 22.02.2021 um 22:02 Uhr von u808 editiert.
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019
22.02.2021, 22:31 Uhr
Buebchen



@u808
Hallo Sven,
Habe das Telefunken Logo auf dem einen Transistor nicht gesehen. Kannte den AF105 auch nicht. Der OC44 von Valvo Jg.1956 ist der Funktions und Baugleiche Valvo Transistor zum TFK AF105 Jg.1961. Von TFK hatte ich wie Oben geschrieben den AF115/ AF116 1963 bekommen. Einen davon habe ich bis Heute. Hat mich damals eine 5DM Münze gekostet, war aber eigentlich teurer. Weil mein erster warscheinlich 1961 bei Radio Grüneberg, Dimitrofstraße in Berlin gekaufter Transistor OC810 defekt war bin ich nur noch mit Transistorprüfgerät einkaufen gegangen. In der Bastelquelle, ebenfalls in der Dimitroffstraße, durfte ich mir damit die Transistoren auf hohe Verstärkung und geringen Reststrom aussuchen, wenn der Laden nicht zu voll war. Allerdings mussten meine Transistoren immer wieder ihre Aufgabe wechseln, weil mein Geld damals knapp war. Deshalb hatte ich mir Fassungen aus Sägespänen, Duosan und versilberter Brozefolie selber geschnitzt. Muster dafür waren die fünfpoligen Fassungen für Batterieröhren. Die waren mit ihrem Glasgehäuse nicht viel Größer wie AF105/OC44. Ähnlich wie die OC74 Valvo im Metallgehäuse.
Wolfgang

Dieser Beitrag wurde am 22.02.2021 um 22:45 Uhr von Buebchen editiert.
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020
22.02.2021, 23:01 Uhr
u808



Eigentlich wollte ich das Radio mit den Originalen GF130, GC116 usw. bestücken, aber die ich so in der Kiste liegen hatte haben mit hohen Reststrom und kaum Stromverstärkung geglänzt.
Die im Glasgehäuse scheinen weniger zu altern und hatten noch top Werte.

@Buebchen
Hast du noch ein Foto von deinen abenteuerlichen Transistorfassungen?
Hört sich interessant an, aber bei den Zutaten verlässt mich meine Vorstellungskraft.
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021
23.02.2021, 07:58 Uhr
Buebchen



@u808
Hallo Sven,
Leider habe ich keine Fotos davon. Eine Fassung habe ich für mein Transistorprüfgerät benutzt, das ich mir nach einem Schaltungsvorschlag meines Bruders gebaut hatte. Erst für externe 4,5 V mit 450K Basisvorwiderstand und 100µA Instrument in eine kleine Holzdiaschachtel eingebaut. Durch Parallelwiderstände zum Instrument umschaltbare Verstärkungsbereiche. Bis 30, bis 100 und bis 300. Später habe ich zwei der IKA Blei Akkus verwendet und eine Reststromkompensation mit Poti nachgerüstet. Irgendwann Ende der sechziger Jahre habe ich die Zonenfolge umschaltbar gemacht, als die Tschischen NPN aufkamen. Leider hatten die alten Germanen oft Restströme die nicht mehr zu kompensieren waren. Diese Transistoren habe ich dann nicht genommen. Mangels passendem Kunststoff habe ich mir aus den Sägespänen und dem viel verwendeten Duosan eine Mischung gemacht, die ich trocknen liess. Das war dann wie Bakelit, aber durch die Sägespäne stabiler und nicht so anfällig beim löten. Auf die Idee brachte mich ein kleines Stück Novotext, das ich bei meinem Bruder fand. Aus der getrockneten Mischung habe ich rechteckige Stücke abgeschnitten und möglichst zu einem kleinen Rechteckigen Block 10x10x3mm gefeilt. Mit einer Kleinen Handbohrmaschine drei Löcher 1,2mm in 2,5mm Abstand gebohrt, wo die zusammengefalteten Bronzefolienstreifen etwas wellig gebogen eingesteckt wurden. War Fummelei aber funktionierten gut. Nur meine Mutter war über ihre versaute Schneiderschere mit der ich die Bronzefolie geschnitten habe nicht begeistert. Meine Materialquelle ansonsten war Schrottplatz und Altstoffhandel. Heute hätte ich dafür eine Auswahl an Material. Damals war Polystyrol noch eine Rarität. Bakelit war zu empfindlich beim löten und drohte sich zu verformen oder sogar zu entflammen. Die Gehäuse von alten Telefonen W38 die ich auf dem Posthof fand waren zu spröde beim bohren.
Lege die unbrauchbaren Germanen mal für eine Stunde in den Backofen bei 150- 200°C. Messe dann die Werte. Schlechter werden sie dann kaum sein. Nach der Ionenimplatation unserer GaAs Chips im ZIE mussten die Wafer immer einem Temperprozess ausgesetzt werden um die Kristallgitter zu regenerieren.
Wolfgang

Dieser Beitrag wurde am 23.02.2021 um 08:23 Uhr von Buebchen editiert.
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022
23.02.2021, 09:18 Uhr
u808



Danke für die bildliche Dokumentation, jetzt kann ich mir sogar was drunter vorstellen. Schon Wahnsinn wie man aus Mangel improvisieren musste.

Die Germaniumtransisoren waren teilweise so schlecht das das Transistorprüfgerät sie als defekt erkannt haben. Ich habe mal aus Spass und zum testen der besagten Transistoren einen astabilen Multivibrator aufgebaut, da funktionieren sie tadellos.

Ich werde mal deine vorgeschlagene Saunakur probieren, bin schon gespannt ob das messbare Auswirkungen haben wird.
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023
23.02.2021, 10:33 Uhr
Buebchen



@u808
Hallo Sven,
Es sollte beim Backen nicht allzuviel passieren, wenn du unter der Schmelztemperatur der Anschlußstellen bleibst. Den Backofen dann ausschalten und warten bis er abgekühlt ist. Der Legierungsprozess des Systems Germanium Indium findet bei ungefähr 700°C statt. Ich habe von erfolgreichen Reparaturversuchen an Grafik Chips gelesen die bei 200°C stattfanden. Allerdings war das Silizium als Chipmaterial. Bin selber gespannt über deinen Versuch, wünsche dir viel Erfolg. Mindestens neue Erkenntnisse.
Wolfgang

Dieser Beitrag wurde am 23.02.2021 um 10:34 Uhr von Buebchen editiert.
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024
23.02.2021, 17:45 Uhr
Buebchen



@u808
Hallo Sven,
Ich hatte mich mit den Bezeichnungen der Kunststoffe vertan. Das was ich mit den Sägespänen und dem Duosan gemacht habe war mit Füllstoff gestrecktes Zelluloid. Nitrierte Zellulose, löslich in Azeton und anderen organischen Lösemitteln.
Das wodraus das Telefongehäuse besteht ist Bakelit, einem mit Steinmehl gestrecktem Phenolharz. Das habe ich als ich vierzehn war auch selber gemacht. Ergab einen rötlichen Kunststoff im Reagenzglas. Stank beim bearbeiten nach Phenol.
Wolfgang
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025
23.02.2021, 19:03 Uhr
u808




Zitat:
Buebchen schrieb
Ich habe von erfolgreichen Reparaturversuchen an Grafik Chips gelesen die bei 200°C stattfanden.



Die Leute die sowas tun, versuchen aber nicht die Transistoren im Grafikchip wiederzubeleben, sondern sind der Meinung kalte Lötstellen unter dem BGA Chip wieder verlöten zu können.


Mit etwas Lötkolbenhitze habe ich es letztes Jahr schonmal probiert, aber nur ca. 3min.
Da war keine Änderung der Messwerte erkennen, wird wohl wenn es überhaupt funktioniert, etwas zu kurz gewesen sein
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026
23.02.2021, 19:16 Uhr
u808




Zitat:
wolle1945 schrieb

Den Schaltplan hatte ich im Gehäusedeckel hinterlegt. Leider konnte ich die
liter. Vorlage bisher nicht finden..



Ich habe auch schon alles abgesucht wo ich meinte sowas mal gesehen zu haben, bin aber bisher auch nicht fündig geworden.

Filter und Oszillatorspule scheinen ja auch Original vom Sternchen zu sein.
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027
23.02.2021, 19:30 Uhr
Enrico
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Da reichen aber 200 Grad nicht aus, um den Grafik-IC nachzulöten.
Bleilot schmilzt ja bei 183Grad so langsam, das neumoderne Zeug brauch noch mehr.
Dass muss schon mehr sein, und man muss die Temperatur
stufenweise erhöhen.
--
MFG
Enrico
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028
23.02.2021, 22:48 Uhr
mark1111



@wolle1945:
Habe hier noch ein originales "Sternchen" Bj. ca. 1961 und dieses spielt immer noch. Abends werden noch einige MW-Sender aus dem Ausland empfangen. Dieses Radio wollte der Kunde nicht mehr repariert haben und so habe ich in meiner Lehrzeit dieses Radio für mich instandgesetzt. (hatte nur kleine Fehler)

@u808:

Den Tuner vom "Senior" habe ich auch mal in meiner Lehrzeit vor ca. 40 Jahren versucht nachzubauen. Funktionierte zwar, war aber wenig frequenzstabil. Hatte damals GF132 & GF131 im Tuner verbaut. Na ja, UKW ist die "hohe Schule der Rundfunkbastelei". Im Original ist doch über den Eingangsteil ein Abschirmblech, soweit ich mich erinnere.

Viele Grüße mark1111
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029
24.02.2021, 16:31 Uhr
u808



Im UKW Tuner sind bei mir jetzt auch GF131/132 drin. Hatte erst GF147 eingebaut aber da schwung nicht nur der Oszillator sondern auch die Vorstufe, zu viel Transitfrequenz scheint in diesem Fall nicht gut zu sein. Über die Frequenzstabilität kann ich nichts schlechtes berichten. Und richtig ein Abschirmblech war in der Bauanleitung vorgesehen, hab ich allerdings noch nicht montiert, in der Hoffnung irgendwann mal an OC615 zu kommen.

Abends ist noch echt was los auf Mittelwelle selbst mit einem einfachen MK484 bekommt man noch 8 - 10 Sender mit einem 15cm Ferritstab. Nur Deutschland hat sich mal wieder selbst abgehängt
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030
25.02.2021, 14:08 Uhr
ROBOTROONIE




Zitat:
Buebchen schrieb ein kleines Stück Novotext


ich verkaufe ein T

https://de.wikipedia.org/wiki/Novotex
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031
25.02.2021, 22:55 Uhr
mark1111



Habe wieder einmal was ganz altes hervorgeholt, eines meiner ersten Bastelprojekte:





Es ist ein Transistor-Sperrschwinger nach dem "Großen Elektronikbastelbuch" Seite 281, gebaut ca. 1975.

Mit dem selbstgebauten Selen-Fotoelement funktioniert dieser immer noch.

Viele Grüße mark1111
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032
26.02.2021, 16:19 Uhr
serveralpha

Avatar von serveralpha


Zitat:
mark1111 schrieb
Es ist ein Transistor-Sperrschwinger nach dem "Großen Elektronikbastelbuch" Seite 281, gebaut ca. 1975.

Mit dem selbstgebauten Selen-Fotoelement funktioniert dieser immer noch.

Viele Grüße mark1111



Das Ding hatte ich damals auch mal nachgebaut und der pfiff mit so einer Selenscheibe ganz ordentlich im Ohrhörer. :-)
--
"Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage." (Hamlet, Vorreiter der Digitaltechnik)
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