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28.11.2007, 12:42 Uhr
ullimatz
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Bei Robotron in Riesa wurde in späteren Jahren wasserlösliches Flußmittel eingesetzt. Nach dem Löten gab es einen Waschgang in Wasser, dann Trocknung mit warmer Umluft. Die Bauelemente mußten also "wasserfest" sein!
Grüne Beläge sind Kupfersalze oder Kupferhydroxyd sind nur löslich in wässriger Umgebung. Sie sind in der Regel sehr hartnäckig gegen alle chemischen Lösungsversuche.
Flußmittel und ähnliches lassen sich mit Alkohohl/Spiritus (Äthanol, Propanol ...) entfernen. Hartnäckige andere chemisch lösbare Beläge auch mit Waschbenzin (kettenförmiges Lösungsmittel) oder Benzol, Toluol (ringförmiges Lösungsmittel).
Für die mechanische Entfernung empfehle ich die Verwendung einer harten Zahnbürste mit v-förmigen Borsten --> VVVVVV, auch in Verbindung mit Scheuermilch. Wenn Reste der Scheuermilch nicht entfernt werden können, einfach trocknen lassen und abbürsten. Scheuermilch ist leicht alkalisch. Bei Austritt von Elektrolyt (basisch) kann man mit verdünnter Essigsäure kompensieren, aber Vorsicht, sonst gibt es wieder Bildung von Kupferacetat mit dem Essig.
Noch intensiver reinigt ein Glasfaserpinsel.
Anschließend versiegele ich die Baugruppe mit lötbarem Schutzlack, auch auf der BE-Seite, gegen neuerliches Eindringen von Feuchte vor weiterer Korrosion.
Achtung!!! Die Beschriftung einiger DDR-Schaltkreise reagiert empfindlich gegen das Reinigen mit Alkohohl. Man kann sie einfach abwischen! Dieser Beitrag wurde am 28.11.2007 um 12:43 Uhr von ullimatz editiert. |