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Robotrontechnik-Forum » Sonstiges » Zyklus I und Zyklus II ? » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
28.04.2018, 16:02 Uhr
karsten
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Avatar von karsten

Kann das jemand beantworten ?

Der A302D z.B. wurde in Neuhaus gefertigt. Die ganzen Uhrenschaltkreise in Ruhla, Transistoren und Dioden in Neuhaus und Mühlhausen.
Hatten diese Werke wirklich einen Zyklus I ?
Oder kamen die Halbleiter als Wafer aus den "großen" Werken und dort lief nur der Zyklus II ?

Danke und Gruß
Karsten
--
1. Grundgesetz der Messtechnik? Wer misst misst Mist!
(fast) alle DDR-Schaltkreise und viele Transistoren
Elektronikarchäologie, MC80, K1520
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001
28.04.2018, 19:12 Uhr
ralle



ZMD Dresden, MME in Erfurt, HFO. Das dürften alle Reinräume sein.
--
Gruß Ralle

Wenn Sie dazu neigen, Bedienungsanleitungen zusammen mit dem Verpackungsmaterial wegzuwerfen, sehen Sie bitte von einem derart drastischen Schritt ab!...
... Nachdem Sie das Gerät eine Weile ausprobiert haben, machen Sie es sich am besten mit dieser Anleitung und ihrem Lieblingsgetränk ein oder zwei Stunden lang in Ihrem Sessel bequem. Dieser Zeitaufwand wird Sie dann später belohnen...

aus KENWOOD-Bedienungsanleitung TM-D700
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002
28.04.2018, 20:57 Uhr
Buebchen



@ralle
Hallo!
Und nö, Das ZIE hatte in Adlershof im Galliumarsenidtechnikum auch Reinräume für den Zyklus 1. Möglicherweise auch Stahnsdorf die die Schotkydioden und Verschiedene Leistungstransistoren gefertigt haben.
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003
28.04.2018, 22:17 Uhr
Bert



Kann mir mal jemand übersetzen, was "Zyklus I" und "Zyklus II" bedeutet?
Ich kenn Reinräume nur von außen (immerhin).

Grüße,
Bert
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004
28.04.2018, 23:44 Uhr
Micha

Avatar von Micha


Zitat:
Bert schrieb
Kann mir mal jemand übersetzen, was "Zyklus I" und "Zyklus II" bedeutet?
Ich kenn Reinräume nur von außen (immerhin).

Grüße,
Bert



Genau dieselbe Frage, hab mir nur nicht getraut zu fragen.
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005
29.04.2018, 03:15 Uhr
Drahtlos



Zyklus I: Waferbearbeitung (Diffusion, Ätzen, usw. - am Ende steht ein fertiger Chip ohne Gehäuse)
Zyklus II: Endfertigung (Chip-Bonden, Verkappung)
Zyklus I braucht also einen Reinraum, Zyklus II dann nicht mehr.

Es kann gut sein, daß das DDR-Begriffe sind...

Das Gleichrichterwerk Stahndorf hatte Reinräume, die habe ich (von außen) gesehen. Wo die Chips für Großräschen, Mühlhausen, Ruhla, Neuhaus a.R. und Berlin (WF - CCD, Optoelektronik) herkamen, weiß ich aber auch nicht.

@Buebchen
Wofür steht ZIE?

Dieser Beitrag wurde am 29.04.2018 um 03:36 Uhr von Drahtlos editiert.
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006
29.04.2018, 06:50 Uhr
Buebchen



@Drahtlos
Hallo!
ZIE steht für "Zentralinstitut für Elektronenphysik der Akademie der Wissenschaften der DDR".
Es hatte Zweigstellen am Hausvogteiplatz in Berlin, in Adlershof, Jena, Hiddensee und am Warschauer Platz bei Narva, Sowie einige weitere kleinere Zweigstellen. Es wurden 3-5 und weitere Halbleiter, sowie Plasma-Eigenschaften und Effekte als auch anderes beforscht. Es bestand eine Zusammenarbeit mit dem "Institut für Kristallzüchtung" und dem "Institut für Optik und Spektroskopie", sowie weiteren Instituten.
Das Galliumarsenid-Technikum in Adlershof, dem jetzigen "Ferdinand Braun Institut" hatte nach meiner Kenntnis, die Reinräume mit der höchsten Reinheitsklasse zur damaligen Zeit in ganz Europa. Hier wurden GaAs-Transistoren für Satelitenempfänger und GaAs-Schaltkreise entwickelt und gefertigt, sowie in der Nach-Wendezeit, anfang der neunziger Jahre, mit 40GHz HEMTs die damals schnellsten Transistorstrukturen für Siemens gefertigt.
Es bestanden schon damals die Möglichkeit der Gasphasen und Molekularstrahl-Epitaxie. Sowie aller anderen Zykus 1 Schritte. Die Verkappung der Bauelemente erfolgte in Neuhaus und Stahnsdorf, vieleicht auch noch woanders. Die Aussagen über die Reinheit der Räume stammt von HP-Technikern, die unsere Reinraummesstechnik gewartet hatten. Die Reinraumboxen standen in einem laminaren Luftstrom von der Decke der Räume zum Fußboden. Damit wurden aufgewirbelte Teilchen zum Fußboden befördert und traten nicht störend in Erscheinung.
Wolfgang
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007
29.04.2018, 07:50 Uhr
karsten
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Avatar von karsten

Ich denke das Ende des Zyklus I ist der fertige, aber ungeschnittene Wafer. Das Auftrennen der Wafer in die Einzelchips erfolgt erst am Ort der Endfertigung. Wafer lassen sich einfacher transportieren als Einzelchips und sind regulär mit Silikatglas passiviert.
--
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Elektronikarchäologie, MC80, K1520

Dieser Beitrag wurde am 29.04.2018 um 07:51 Uhr von karsten editiert.
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008
29.04.2018, 10:14 Uhr
Bert



Danke für die Erläuterung!
Einen Wafer habe ich schon mal trennen lassen. Das haben die Kollegen am Institut aber auch im Reinraum gemacht.
Der 'Zyklus II' wurde weggelassen: Der Chip wurde mit solchen Spitzen kontaktiert und (elektrisch) vermessen:
https://www.microworld.eu/rf-and-mmw-probes-26/
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