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Robotrontechnik-Forum » Sonstiges » RFE- Heft von 1956 gesucht » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
10.03.2018, 13:10 Uhr
edi



Hallo, Robotron- und DDR- Technik- Freunde,
hat jemand die RFE Heft 16/1956, und könnte einige Seiten davon scannen oder Fotos machen ??

Es geht um einige Artikel zu historischen Spitzen- und Flächen- Transistoren.

- Halbleiterverstärker
- Über die Anwendung der r- und h-Parameter von Transistoren
- Vierpolparameter und Kenngrößen von Flächentransistoren
- Einkreisempfänger mit Spitzentransistoren

Olaf (Edi)

Dieser Beitrag wurde am 10.03.2018 um 15:09 Uhr von edi editiert.
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001
10.03.2018, 13:29 Uhr
CarstenSc



Hallo Olaf,

ich habe das Heft rausgesucht und scanne dir die Artikel.

Gruß
Carsten
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002
10.03.2018, 13:45 Uhr
edi



Alles klar, super !
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003
10.03.2018, 17:29 Uhr
edi



Die Scans sind angekommen- Vielen Dank !

Ich habe inzwischen doch eine Anzahl Informationen über die erste Generation Transistoren gefunden, ich habe einige Exemplare besorgen können ( gelegentlich kann man solche noch heute als unbenutzte Lagerware kaufen), ich bin am Messen und Experimentieren, und habe einiges über diese Bauelemente herausgefunden.

Eigentlich sind es produktionsmäßige Ausschußbauelemente-schwer herzustellen, geringe Ausbeute, "Toleranzen" in Lichtjahren Abstand untereinander, gewaltige Sperrschichtkapazitäten, die auch noch extrem spannungsabhängig- aber auch noch sehr unkonstant sind, ständige Gefahr, in einen anderen Zustand zu kippen, in welchem sie nicht mehr funktionieren, reversible "Gedächtnis"- Zustände bei Überschreitung von Werten, unstabiles Verhalten im Betrieb, Alterungszustände nach einer gewissen Laufzeit.

Das gilt für alle Spitzentransistoren, aller Hersteller/ Länder.

Das ist bekannt, wenn auch in Vergessenheit geraten:
"Der Wert des Spitzentransistors bestand vor allem in den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die mit seiner Hilfe gewonnen wurden. Technisch gesehen war er ein Mißerfolg, aber er war - um wieder mit Shockley zu sprechen — ein kreativer Mißerfolg."
(Quelle: Buch Hermann/ Schönbeck: "Technik und Wissenschaft", 1991)

Aber- die ersten Transistoren haben Eigenschaften, die andere Transistoren nicht haben, und die man nutzen kann.

Wenn hier noch Interesse besteht, berichte ich gern weiter.

Olaf (Edi)

Dieser Beitrag wurde am 10.03.2018 um 17:55 Uhr von edi editiert.
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004
10.03.2018, 17:41 Uhr
Perser

Avatar von Perser

berichte weiter.

Sehr interessant.

Viele Grüße
Perser
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005
10.03.2018, 19:37 Uhr
edi



Hallo, @Perser,

Leider geht das hier mit Bildern nur umständlich.

Aber die Eigenschaften kann ich auch so beschreiben:

So werden Spitzentransis beschrieben:

"Durch den entstehenden Schichtaufbau bildet sich eine Vierschichtdiode mit Steueranschluss (Thyristor), wodurch eine Stromverstärkung größer als eins in der Basisschaltung erhalten wird. Dies wurde damals noch nicht verstanden und bereitete bei der Verstärkerentwicklung immer wieder Probleme, da es zum ungewollten Schalten des Transistors führen konnte. " (Wikipedia)

"Die Emitterbasisschaltung mit ihrer höheren Eingangsimpedanz kann nicht angewandt werden, da Verstärkerstufen dieser Art mit Spitzentransistoren zu unstabilem Verhalten neigen". (RFE 4/1956)

Ich habe 4 Spitzentransistoren, sowie 2 Versuchsaufbauten, in beiden arbeiten die Transis als durchstimmbarer Oszillator, einmal kapazitiv rückgekoppelt, das ist eine Kleinsenderschaltung, die als Messemuster vorgeführt wurde.
Die andere Schaltung kANN als Sozillator arbeiten, ich benötige sie aber für andere Zwecke.
Hier nutzte ich die spezielle Eigenschaft der Spitzentransistoren, ein Stück "negativer Kennlinie" zu besitzen.
Der erste Aufbau ist mit einem DDR-Transi, der andere mit einem amerikanischen Spitzentransi bestückt, von denen ich 3 Stück habe.
Die 3 Ami- Transis haben bei 1,3 MHz Schwingamplituden am Schwingkreis von 5 V, 10 V und 23 V !
Der DDR- Transi hat 5 V Amplitude am Schwingkreis.

Die Ami- Transis funktionieren in der DDR- Schaltung nicht, und der DDR- Transi in der Schaltung für die Amis nicht.

Alle beiden Schwingschaltungen können durch zu hohe Modulationsspannung, Einstreuung einer anderen hohen HF- Spannung oder Spannungsspitze "ausgepustet" werden. Dabei können sie wieder angehen, ausbleiben, oder die Frequenz des Oszillators verschieben !

Die Schaltung werden in verschiedenen Veröffentlichungen übrigens verschieden bezeichnet, meist als Baisschaltung, da aber einmal ein Widerstand, einmal ein Schwingkreis in der Basisleitung liegen, in anderen Veröffentlichungen als Emitterschaltung !

Die DDR- Schaltung funktionierte auf Anhieb, die Ami- Schaltung mußte ich für 2 Transis durch Anpassen der Bauelemente- Werte so dimensionieren, daß alle 3 funtionieren.

Nach einer Spannungsspitze sprangen die Transis gelegentlich nicht mehr an, sie benötigten eine "Erholzeit", bis sie wieder funktionierten ! An der Kennlinie war keine Veränderung erkennbar.

Der DDR- Transi war erst absolut stabil, mit der Zeit wurde er empfindlicher gegen Spannungsspitzen. Die andere Bauelemente warebn Neuteile, habe ich auch gewechselt, es ist der Transi.

Eine Modulation eines Oszillators, wie er damals realisiert wurde, ist absolut suboptimal, das hatte man damals schon erkannt- die starke, parasitäre FM, die durch hohe Sperrschichtkapazität verursacht wird, bringt sehr hohe Verzerrungen, der Modulationsgrad darf nuir gering sein, max. 10%.

Aber-eine Spitzentransi-Schaltung kann durch die "negative Kennlinie" hervorragend einen Schwingkreis zwecks besserer Verstärkung entdämpfen- Funkamateure kennen das als "Q- Multiplier".


Ic/Ub, Parameter Ib- Kennlinie eines Spitzentransistors.
Uc = 1V/ Teil und I = 1mA /Teil. Ib = 10µA.
Hier wird die "negative Kennlinie" auch im Kennlinienfeld der Emitterschaltung deutlich, der Kennlinienschreiber testet nur in dieser.


Versuchsaufbau 3, mit 1 Transi in einer professionellen Testfassung für ICs, die einst im Labor des "Werk für Fernsehelektronik" ("WF") in Berlin verwendet wurden.


Versuchsaufbau 3 in Betrieb. Oszillator mit neg. Kennlinie, der Schwingkreis liegt einfach in der Basisleitung (an einer Anzapfung der Spule).
So einfach, wie einst die Tunneldioden- Schaltungen, da war die Tunneldiode einfach in Reihe mit dem Schwingkreis.
Wie zu sehen- sehr sauberer Sinus.

(Auf dem Kennlinienschreiber die Kennlinie eines normalen Transis, dem Germanium- Transi GC116, als Test/ Referenz, die gezeigte Kennlinie stimmt 100%ig mit der Kennlinie des Herstellers überein)

Dieser Beitrag wurde am 10.03.2018 um 19:56 Uhr von edi editiert.
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006
10.03.2018, 20:18 Uhr
kaiOr

Avatar von kaiOr

Besitzt Du auch Spitzentransistoren aus der Thomas-Münzer-Schule in Frankfurt O. bzw. haben solche überlebt?

Die Produktion begann dort wohl am 2. Januar 1958 mit Glasdioden in Kleinproduktion, am 20. Februar waren dann schon 4000 Glasdioden beisammen sowei eine Hand voll Keramik-Dioden und Spitzentransistoren. 1959 kamen Flächengleichrichter, Spitzentransistoren, Flächentransistoren, Keramik- und dm-Dioden dazu. Die Produktion von Spitzentransistoren wurde jedoch im November 1959 bereits wieder eingestellt, da von den im Plan vorgesehenen 3000 Stück keines die erforderlichen Werte erreichte.

Gruß
Kai

Dieser Beitrag wurde am 10.03.2018 um 20:27 Uhr von kaiOr editiert.
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007
10.03.2018, 20:29 Uhr
RP



https://www.testequipmentconnection.com/43725/Tektronix_577-D2-177.php

So ein Teil steht bei mir nur herum, bei Interesse melden, muss aber abgeholt werden ist sehr Schwer.

Rolf
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008
10.03.2018, 20:34 Uhr
edi



@kaiOr,
Ich besitze nur einen DDR- Transi (noch, ich bekomme vllt. noch welche), der ist von 1959, aber wohl noch in Teltow gefertigt.

Daß die Produktion in F/O nicht richtig anlief, hat dem Teltower Halbleiter- Pionier, Entwickler und Leiter, Prof. Falter, der den Umzug ja bewerkstelligen sollte, den Posten gekostet.

Allerdings waren die Ausbeuten selbst in westlichen Firmen nur sehr gering.

Ob HFO- Spitzentransis überlebt haben... ich wußte nicht mal, daß man dort noch weiter an den Dingern versucht hatte !
Immerhin gab es 1956 schon den Flächentransi als Muster, Gehäuseform OC811 ("Brikett"), aber noch mit der alten Bezeichnungsart, 5Nxxx.
Siehe hier

Dieser Beitrag wurde am 10.03.2018 um 21:30 Uhr von edi editiert.
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009
10.03.2018, 21:52 Uhr
Bert



Die Kasetten stehen genau über dem Ablenksystem des 'Charateriscopes'. Ist das so gewollt oder vertraust Du der Abschirmung im Gerät?

Viele Grüße,
Bert
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010
10.03.2018, 21:59 Uhr
edi




Zitat:
Bert schrieb
Die Kasetten stehen genau über dem Ablenksystem des 'Charateriscopes'. Ist das so gewollt oder vertraust Du der Abschirmung im Gerät?

Viele Grüße,
Bert



Ich vertraue dem Kasten.
Warum ?
Hat eine STATISCHE Ablenkung.
Der Hochspannungsübertrager ist ein kleiner Schalenkern, und geschirmt.
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011
11.03.2018, 09:36 Uhr
edi



Durch die Scans von CarstenSc konnte ich wieder einiges Wissenswertes über Spitzentransis entdecken, das sich mit meinen Beschreibungen deckt, das habe ich erst mal mit anderen Bewertungen zusammengefaßt:

*********************
Bewertung der Spitzentransistoren
So werden Spitzentransis beschrieben:

Die Eigenschaften des Spitzentransistors führten zu der Bewertung, "daß die Fertigung gute reproduzierbarer Spitzentransistoren ein technisch nahezu unlösbares Problem darstellt" (Transistoren und ihre Fertigung" in Elektrotechnische Zeitschrift, August 1955).

"Durch den entstehenden Schichtaufbau bildet sich eine Vierschichtdiode mit Steueranschluss (Thyristor), wodurch eine Stromverstärkung größer als eins in der Basisschaltung erhalten wird. Dies wurde damals noch nicht verstanden und bereitete bei der Verstärkerentwicklung immer wieder Probleme, da es zum ungewollten Schalten des Transistors führen konnte. " (Wikipedia)

Edi: Wikipedia hat nicht immer recht- der Vierschicht- Aufbau wurde recht schnell erkannt.

"Die Emitterbasisschaltung mit ihrer höheren Eingangsimpedanz kann nicht angewandt werden, da Verstärkerstufen dieser Art mit Spitzentransistoren zu unstabilem Verhalten neigen". (Applikationslabor des Herstellers WBN Teltow, in RFE 4/1956)

"Allerdings ist die Ausführung solcher Geräte (gemeint sind Kofferempfänger, Edi) als Superhet nicht zu empfehlen,da sich vor allem durch den niedrigen Eingangswiderstand in Blockbasisschaltung verschiedene Schwirigkeiten ergeben."
(Applikationslabor des Herstellers WBN Teltow, in RFE 4/1956)

Edi: Der erste Volltransistor- Empfänger war aber ein aufwendiger Superhet, und die Stufen in Basisschaltung ausgeführt !
Siehe hier

Aufgrund der Eigenschaften der Spitzentransistoren war dieses Gerät wohl nicht für eine Produktion geeignet.
Allerdings wurde es nicht von einer Radiofirma konstruiert, Bell war ein Hersteller von Telefon-, Vermittlungs. und Übertragungstechnik, der Superhet war nur ein Demonstrationsmodell, welches die Fähigkeiten der Transistoren deomnstrieren asollte.
Dennoch war schon der Bau eines solch aufwendigen Demonstrationsgerätes eine Leistung !
**********************

Nachdem man die besseren Nachfolger, die Flächentransistoren, toleranzhaltig und in Massen produzieren konnte, gerieten die Spitzentransis in Vergessenheit,
man forschte auch nicht mehr an ihnen weiter.

Wie geschrieben- man kann mit diesen Bauteilen arbeiten, es geht.
Wer weiß.... vielleicht kann man doch Sachen finden, die sie gut oder besser können, auch 59 Jahre nachdem die letzten Spitzentransis gefertigt wurden.

1959 war in der DDR Schluß... für westliche Spitzentransis eigentlich auch, aber die ersten Jahre wurden alle Transis der ersten Generation vom Militär aufgekauft, Militär- Ersatzteile wurden überall noch sehr lange produziert- ich habe eine originalverpackte, unbenutzte Röhre aus Militär- Beständen, eine Spezial- Lampe von 1929, und ebenfalls solche Spitzentransis mit Datum der 70er Jahre !

Ich bleibe dran.

Dieser Beitrag wurde am 11.03.2018 um 10:24 Uhr von edi editiert.
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012
11.03.2018, 13:48 Uhr
edi



...
Dieser Beitrag wurde am 11.03.2018 um 17:08 Uhr von edi editiert.
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013
11.03.2018, 15:13 Uhr
Perser

Avatar von Perser


Zitat:
Wer weiß.... vielleicht kann man doch Sachen finden, die sie gut oder besser können, auch 59 Jahre nachdem die letzten Spitzentransis gefertigt wurden.



Du forschst sozusagen nach neuen Möglichkeiten bei Spitzentransistoren.

Mich würde mal interessieren ob man heutzutage selbst einen Transistor
herstellen kann. Zur Zeit als dieser erfunden wurde sah das ja auch nicht
so kompliziert aus.

Viele Grüße
Perser
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014
11.03.2018, 15:18 Uhr
Gourmet



@Perser
Hallo!
Das werde ich demnächst versuchen. Neben Germaniumdioden habe ich mir Bleisulfidkristalle und Glaskohle besorgt. Mit all dem sind schon erfolgreich Spitzentransistoren auch von Hobybastlern hergestellt worden. Mir fehlt bloß noch harter Silberdraht. Den Phosphorbronzedraht für die Germanium Spitzentransistoren habe ich schon. Die Versuche werden aber erst wenn es etwas wärmer ist möglich.
Willi
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015
11.03.2018, 15:20 Uhr
Perser

Avatar von Perser

gibts da eine Bauanleitung?

viele Grüße
Perser
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016
11.03.2018, 15:53 Uhr
edi



Auf meiner Homepage sind die Artikel zu diesem Thema, selbst gefundene, und die die mir zugeschickt wurden (nochmals Dank an die Helfer !)

Genau hier

Zum Thema Transistoren- Eigenbau sind 4 Dokumente vorhanden.
1953/11, 1954/01, 1954/04, und nochmal 1945/04.

Es sind Schaltbeispiele, Bauanleitungen, Datenblätter und Grundlagentexte vorhanden, und es kommen noch Mathematik- lastige Sachen dazu, die muß ich aber erst aufarbeiten.

Es werden also immer Sachen dazukommen.

Dieser Beitrag wurde am 11.03.2018 um 17:07 Uhr von edi editiert.
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017
23.03.2018, 19:21 Uhr
edi



Eine Anwendung der alten Spitzentransis waren Oszillatorschaltungen, oft beruhend auf dem Effekt der negativen Widerstandskennlinie siehe hier
Z. B.: In einem sowjetischen Radio- Vorschlag wurden Flächentransis verbaut, aber immerhin noch 1 Spitzentransi (hier, unten, bei 1953).

Die Dynatron- Eigenschaft habe ich näher untersucht, und damit einen Schwingkreis entdämpft, weil ich diese Eigenschaft in eine anderen Anwendung benötige.

Hier demonstriere ich die Dynatron- Eigenschaft in der Anwendung als rückgekoppeltes Audion mit Diodengleichrichtung, ähnlich dem "Nestel- Audion".
Es gibt jedoch mit dieser Schaltung des Spitzentzransistors keine kapazitive oder induktive Rückkopplung.

Und... es funktioniert, und gar nicht so schlecht, weil der optimale Arbeitspunkt ein Stück VOR dem Schwingeinsatzpunkt liegt, dazwischen ein kleiner, schwächerer Bereich ! Gleiches NACH dem Schwingeinsatz.
Da die negative Kennlinie ein BEREICH ist, ist das nachvollziehbar, nur innerhalb des Bereichs ist die Schwingbedingung erfüllt, davor und dahinter nicht.

Das Audion gerät also nicht beim leisesten Windhauch ins Schwingen !
Damit braucht über den gesamten Bereich die Rückkopplung nicht betätigt werden, die Einstellung ist kaum frequenzabhängig.

Allerdings ist sie gesamte Funktion und Frequenzstabilität extrem spannungsabhängig, die Sperrschichtkapazitäten und deren Spannungsabhängigkeit bei Spitzentransis waren bekannt, zudem ist die Schaltung aus Schaltungsdetails der Schaltungsbeispiele der 50er Jahre zusammenkombiniert, d. h. unstabilisiert.

Mit einem stabilisierten Netzteil und temperaturkompensierenden Maßnahmen ist sicher noch viel machbar.

Die eigenartigen Arbeitspunkte der Entdämpfung konnte ich bisher nirgends nachlesen, wenngleich das auch nur mit 2 von 4 Spitzentransis gut funktioniert, mit einem gar nicht (mit den Bauteilwerten der Umgebung).
Es lohnt sich also durchaus, mit den uralten Bauteilen zu experimentieren.





Der NF- Verstärker ist mit 2 normalen Germaniumtransistoren GC116 aufgebaut, Dimensionierung der Schaltung aus der Beispielschaltung des DDR- Bastlerbeutels Nr. 1.





Video vom Audion, hier klicken
Der Vorverstärker arbeitet auf ein großes Röhrenradio als Endverstärker.
Das hat 2 sehr große Boxen dran (RFZ "Z 228"), der große Frequenzumfang ist gut zu hören.

Mittelwelle spätabends: Der Bereich ist voll, ein Sender oder Träger neben dem anderen. Die tonlosen Träger sind die Stör- Aussendungen zahlloser Schaltnetzteile. Das zischende Geräusch beim Abstimnmen auf die tonlosen Träger entsteht durch die geringe Bandbreite, die typisch für eine hart angezogene Rückkopplung beim Audion ist.

Danach: Entdämpfung weggenommen, und Drehko zurückgedreht: Reiner Detektorempfang, Geringe Empfindlichkeit und Trennschärfe, nur einige breite Sender und Träger sind noch zu hören.

So sollte ein Audion sein- keine lästige Rückkopplungs- Nachstellerei, und guter Empfang, und das funktioniert hier: Empfindlichkeit und Bandbreite "nahe am Superhet".

Wohlgemerkt- das kann EIN einziger Schwingkreis leisten, wenn er hoch entdämpft wird.
Damit entfallen Gleichlauf- und Abgleichprobleme, sowie im eigenen Gerät erzeugte Interferenzen (Pfeifstellen).
Und ja- Ein Audion ist kein Superhet. Es kann nur eben "nahe dran" kommen. Der Sache kommt entgegen, daß es heute keine starken deutschen Sender gibt. So kann ein Audion heute wieder als brauchbarer Fernempfänger durchgehen.

Ich werde versuchen, die Schaltung weiter zu verfeinern, insbesondere den besten Arbeitspunkt zu fixieren/ zu stabilisieren.

Dieser Beitrag wurde am 24.03.2018 um 15:38 Uhr von edi editiert.
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