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Robotrontechnik-Forum » Technische Diskussionen » beim Stöbern in alten Dokumenten gefunden: LKB und CC » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
09.12.2017, 09:05 Uhr
Hobi



... Jeder Bezirk hat demnach einen Leitklub LKB...Ab Oktober können sich die CC bei ihrem LKB bereits die komplette Ausstattung der Standard-Software abfordern...

Ist jemand von der LeitKluB-Liste noch hier aktiv?

Vom heutigen Standpunkt klingt es etwas übertrieben, alles erstmal genehmigen zu müssen:

...
2. Öffentliche Klubarbeit:
==========================

Um nun aber in der Öffentlichkeit wirksam zu werden, setzt es
eine gesetzlich festgelegte staatliche Genehmigung voraus. Diese
Genehmigung holt man sich bei dem zuständigen Rat des Kreises.
Einfacher ist es aber, sich einen Rechtsträger zu suchen, der
den CC unter seiner staatlichen Genehmigung führt.
Einfacher gesagt, man wird Mitglied in einer gesellschaftlichen
Organisation. (Es kann aber auch ein Betrieb, eine Schule o.a.
Einrichtung der Volksbildung, die NVA o.a. sein.)
Als bewährter Partner hat sich der KULTURBUND der DDR gezeigt.
Wer noch Probleme mit der Suche nach einen Rechtsträger hat,
kann sich bei untengenanntem CC auf Kassette eine Konzeption zur
Gründung von CC holen, die als Vorlage z.B. bei dem Kulturbund
des Kreises alle Vorbehalte ausräumt.
(Besagte Konzeption liegt dem Bundessekretariat des Kulturbund
und demnächst allen Bezirksvorständen vor.)
Ohne staatliche Registrierung oder Rechtsträger darf kein CC in
der Öffentlichkeit arbeiten und eine Kontaktadresse veröffent-
licht werden.

3. Spezifik NVA:
================

Im allgemeinen darf keine Anschrift eines NVA-CC veröffentlicht
werden. Um einen Kontakt mit zivilen CC und privaten USER zu er-
halten, bedarf es entweder einer zivilen Adresse, oder aber, was
sich besser bewährt hat, man schafft einen zivilen Stützpunkt in
Zusammenarbeit mit dem Kulturbund der DDR im Standort.
...
5. Kontaktadressen der LKB:
===========================

ACHTUNG: Diese Klub's sind nicht zur Weitergabe von SOFTWARE
an private USER-Freunde vorgesehen, nur für CC !

1.
KB-Nr.: 001 LKB Dresden
IG-HC KdT/Informatikzentrum der TU-Dresden
...

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Dieser Beitrag wurde am 09.12.2017 um 09:14 Uhr von Hobi editiert.
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001
09.12.2017, 09:12 Uhr
ambrosius



... tut mir leid, aber bei dem Link kommt nur 'Error 404 Not found'

edit: ist bei heutigem Vereinsrecht aber auch nicht anders, die müssen auch registriert werden (steuerliche Gründe?)
--
viele Grüße
Holger

Dieser Beitrag wurde am 09.12.2017 um 09:14 Uhr von ambrosius editiert.
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002
09.12.2017, 09:18 Uhr
Hobi



schnell geantwortet...ich hab blödsinnigerweise alle Dateien aktualisiert. Das braucht noch ein paar Minuten, bevor sie alle von der Zensur genehmigt worden sind.

Jetzt funktioniert es wieder.
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Dieser Beitrag wurde am 09.12.2017 um 09:22 Uhr von Hobi editiert.
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003
09.12.2017, 10:32 Uhr
ambrosius



... alles klar - jetzt funktioniert der Link - Danke
--
viele Grüße
Holger
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004
09.12.2017, 11:19 Uhr
Micha

Avatar von Micha

Als damals mehr und mehr Computer unters Volk kamen, bildete sich natürlich spontan auch eine Szene für den Austausch von Software. Ich denke das war den Machthabern in der DDR unheimlich, daß da Wissen jenseits ihres Einfluß- und Verständnis-Horizonts verbreitet wurde. Daher wohl die Gründung jener CCs (Computer Clubs). Es wär dämlich auszublenden daß da sicher auch gezielt Stasi-IM mit einbezogen worden sind.
Ich hab damals erlebt, daß in Halle im "Klubhaus der Gewerkschaften" monatlich so ein CC Treffen offiziell veranstaltet wurde. Nach Hardware gruppiert trafen sich dort KC-Freunde, als auch Gruppen, die nen C64 von der "West-Oma" oder von sonstwo hatten. Und auch andere Gruppen: Schneider CPC, Sinclair, etc.
Ich war ab und zu in der "Minderheitengruppe" Commodore C16 bzw. plus/4 aktiv. Da gab es paar sehr talentierte Programmierer. Die Mehrzahl der Teilnehmer war allerdings nur dran interessiert, Software (Spiele) zu tauschen.

Der folgende Satz aus der Satzung in 000:
"ACHTUNG: Diese Klub's sind nicht zur Weitergabe von SOFTWARE
an private USER-Freunde vorgesehen, nur für CC !"
In der Praxis völliger Quark - genau das passierte dort hauptsächlich - es war eine Tauschbörse. Der Staat bzw. die Stasi hatte allerdings mit dieser Institutionalisierung einen Fuß in die Tür bekommen, was da ablief. Hat einige Jahre gebraucht, bis ich das begriffen hab.
Wobei deren Gewinnung für sie nützlicher Informationen dünn ausgefallen sein dürfte: das Volk wollte Spiele. Das wußten schon die alten Römer, ganz ohne Stasi.

Was die Stasi damals an Informationen verwertet hat war sicher Kinderkram gegen heute. In Anlehnung an "Industry 4.0" würde ich heute "Stasi 4.0" als Stand der Informationsverwertung vermuten.

Dieser Beitrag wurde am 09.12.2017 um 13:02 Uhr von Micha editiert.
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005
09.12.2017, 17:49 Uhr
hjs



Anfang der Achtziger hatte ich einen DCF-Empfänger gebaut. Die Schaltung aus dem KdT-Heft Nr.5 S.44 umdimensioniert und einen U880 in Minimalbeschaltung mit ein paar 7-Segmentanzeigen dran gehängt. Das Ding hat funktioniert.
Dann bin ich auf die dämliche Idee gekommen, bei der Post um Genehmigung zu fragen. Im Antwortschreiben hat man mich tatsächlich an den Kulturbund verwiesen.

MfG
hjs
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006
15.12.2017, 13:55 Uhr
Hobi



Es gibt noch mehr von den Kassetten. Es war mir gar nicht bewusst, dass es so formal aufgezogen wurde:

Konzeption zur Gründung eines Computerclub

...
2.1.3 Gestzliche Grundlagen

Jede Gemeinschaft, Club o.a., die in der Öffentlichkeit wirksam
werden wollen, müssen sich bei den dazu vorgesehenen staatlichen
Organen registrieren lassen. Diese Registrierung kann dort ent-
fallen, wo diese Gemeinschaft ein Teil einer bestehenden öffent-
lichen Einrichtung wird, also einen Rechtsträger hat. Sogenannte
private Computerclubs oder USER-Gemeinschaften können nicht öf-
fentlich auftreten, ihre Anschrift als Kontaktadresse veröffent-
lichen u.a.m.

2.2 Verteilung der Computer
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Angaben der GST zufolge, sowie etwaige Verkaufsziffern von
ROBOTRON kann man eine Verteilung nach Typen in der DDR in Pri-
vathand etwa folgend feststellen:
etwa 20.000 Stück MRB Z1013 d.VEB ROBOTRON Riesa
etwa 7.500 " ATARI und
7.500 " COMODORE
7.000 " SPECTRUM ZX und CLOON's
5.000 " versch. and. Nicht-DDR-Typen
5.000 " Amateur-Computer "AC-1"
2.500 " KC-Typen von ROBOTRON-Dresden und
Mikroelektronik Mühlhausen.
(Zahlenangaben ohne Gewähr)
Aus dieser Sicht gesehen sollte daher zuerst der Z1013 Beach-
tung finden.
...


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