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Robotrontechnik-Forum » Technische Diskussionen » Nicht-synchroner Synchronmotor? » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
08.08.2007, 20:46 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger

In den 8-Zoll-Floppylaufwerken sind zum Antrieb der Disketten Dreiphasen-Synchonmotoren (220V) eingesetzt.
Die 3. Phase wird dabei über einen dicken Kondensator hergestellt.

Bei einigen (aber nicht bei allen) Laufwerken habe ich festgestellt, dass die Diskette mehr als 8% zu schnell dreht.
Wie kann dass sein?
Ich dachte, Synchronmotoren richten sich in der Drehzahl nach der Netzfrequenz und die ist ja recht konstant...
Kann der Kondensator die Ursache sein?

Eine Schwergängigkeit konnte ich nicht feststellen...
--
Kernel panic: Out of swap space.

Dieser Beitrag wurde am 08.08.2007 um 20:55 Uhr von Rüdiger editiert.
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001
08.08.2007, 21:19 Uhr
Guido
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Avatar von Guido


Zitat:
Rüdiger schrieb

Eine Schwergängigkeit konnte ich nicht feststellen...

Dann wäre es auch langsamer

Eher das Gegenteil: Zu leichtgängig!
Synchonmotoren laufen nur theoretisch synchron, in Wirklich ist noch ein messbarer Schlupf vorhanden. Das bedeutet, das Drehfeld ist schneller als der Anker diesem folgen kann, es überhohlt diesen also nach einer besimmten Anzahl Umdrehungen. Den Schlupf kann man sogar je nach Belastung ausrechnen und erhält die "konstante" Drehzahl. Du ahnst es schon, wenn der Schlupf deutlich geringer ist als errechnet (oder in Testreihen gemessen) lüppt der Anker dem Drehfeld besser hinterher. Folge: Er drht etwas schneller.

Guido
--
Der Mensch hat drei Wege, klug zu handeln.
Erstens durch Nachdenken: Das ist der edelste.
Zweitens durch Nachahmen: Das ist der leichteste.
Drittens durch Erfahrung: Das ist der bitterste.
Konfuzius

Wer immun gegen ein Minimum an Aluminium ist, der hat eine Aluminiumminimumimmunitität.

Dieser Beitrag wurde am 08.08.2007 um 21:19 Uhr von Guido editiert.
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002
09.08.2007, 00:57 Uhr
ullimatz



Wenn mich nicht alles täuscht, trifft das auf Asynchronmotoren (auch mit Hilfsphase) zu. Die haben in der Regel einen Kurzschlußläufer und einen Schlupf.

Bei echten Synchronmotoren liegt der Schlupf im Phasenbereich (Winkel), oder?

Nachtrag :
@Rüdiger
Warum werden denn 2 Phasen genutzt und die dritte mit Hilfskondensator erzeugt??? Liegen denn drei Phasen am Rechner an?

Dieser Beitrag wurde am 09.08.2007 um 09:58 Uhr von ullimatz editiert.
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003
09.08.2007, 11:32 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
Guido schrieb
Eher das Gegenteil: Zu leichtgängig!

Am Motor befindet sich keine "Bremse", deren Wirkung vielleicht nachlassen könnte. Wenn ich den Motor mit dem Finger bremse, bleibt die Geschwindigkeit bis zum Abwürgen des Motors ziemlich konstant.

Variieren der Betriebsspannung per Regeltrafo brachte erwartungsgemäß keine Geschwindigkeitsänderung.

Ich vergaß zu erwähnen: Ich messe die Geschwindigkeit am Abtriebsrad eines am Motor befindlichen Riementriebs. Theoretisch könnte der auch die Ursache sein, wobei ich mir dabei einen zu schnellen Lauf nicht erklären kann.
--
Kernel panic: Out of swap space.
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004
09.08.2007, 11:35 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
ullimatz schrieb
Warum werden denn 2 Phasen genutzt und die dritte mit Hilfskondensator erzeugt??? Liegen denn drei Phasen am Rechner an?

Nein, das habe ich falsch ausgedrückt.
Das Laufwerk wird mit Einphasenstrom, zuzüglich einer über den Kondensator erzeugten Hilfsphase, betrieben.
--
Kernel panic: Out of swap space.

Dieser Beitrag wurde am 09.08.2007 um 11:36 Uhr von Rüdiger editiert.
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005
02.09.2007, 21:58 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger

Ich habe weiter am Drehzahlproblem geforscht und bin zu folgenden Erkenntnissen gekommen:
-Die Netzfrequenz ist bis auf 3 Stellen nach dem Komma exakt 50 Hz.
-Der Kondensator (4µF) hat keinen Einfluss auf die Drehzahl.
Ich habe probeweise einen weiteren Kondensator (1µF) parallel geschalten.
Auch wenn ich im laufenden Betrieb den Kondensator ganz abklemme, ändert sich die Drehzahl nicht.
-Die Durchmesser der Riemenscheiben stimmen bis auf's Zehntelmillimeter überein.
-Die Soll-Drehzahl der Diskette ist 350 u/min, also 171,4 ms Periode.
-Der tatsächliche Wert der Periode der Diskette liegt bei 164 ms.
-Wenn ich einen dickeren Treibriemen auflege, wird die Diskette noch schneller (160 ms).

Offenbar hat die Beschaffenheit des Treibriemens einen erheblichen Einfluss auf die Geschwindigkeit. Hat jemand eine Erklärung dafür?
--
Kernel panic: Out of swap space.

Dieser Beitrag wurde am 02.09.2007 um 21:59 Uhr von Rüdiger editiert.
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006
02.09.2007, 22:34 Uhr
kaiOr

Avatar von kaiOr

Also haben die Riemen an Elastizität verloren....

Bei der großen Riemenscheibe wirken die Kräfte flächiger womit sich der Riemen auf der Innenseite nicht so stark verzieht wie auf der kleinen Riemenscheibe. Durch den Zug und elastischen Verzug auf der Inneseite des Riemens beim Lauf wird das Übersetzungsverhältnis um einen gewissen Faktor verfälscht.

Gegenversuch wäre mit weichem Schnipsgummi, sollte schön langsam laufen. ;-)
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007
12.09.2007, 08:56 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
kaiOr schrieb
Gegenversuch wäre mit weichem Schnipsgummi, sollte schön langsam laufen. ;-)

Der Originalriemen ist 11 mm breit und ungefähr 700 mm im Umfang.
Mit einem Schnipsgummi werde ich da nicht weit kommen.
Eventuell mit einem Treibriemen für Küchenmaschinen, aber die sind aufgrund eingelegter Fasern meist nicht elastisch...
--
Kernel panic: Out of swap space.
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008
12.09.2007, 17:17 Uhr
Enrico
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Ich will zwar nix sagen, aber wollte Dir Dirk nicht welche geben?
--
MFG
Enrico
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009
03.10.2007, 10:13 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger

So, ich bin einen kleinen Schritt weiter mit dem Problem:

Ich habe mir ein Stroboskop gebastelt, es mit meinem Frequenzmesser gekoppelt, schwarze Streifen auf An- und Abtriebsscheiben geklebt und die Drehzahl der Scheiben überprüft.

Und siehe da: der Motor läuft mit exakt 40ms Periodenzeit, also genau dem Sollwert von 1500 u/min. Die Abtriebsscheibe läuft mit 164ms, also zu schnell.
Drehzahlschwankungen des Motors konnte ich nicht erkennen.
Damit schließe ich also den Motor als Fehlerursache aus.

Falls sich der Durchmesser der Alu-Riemenscheiben nicht von selbst geändert hat (wovon ja auszugehen ist), wäre nun der Treibriemen der wahrscheinlichste Kandidat für die zu hohe Drehzahl. Merkwürdig...
--
Kernel panic: Out of swap space.

Dieser Beitrag wurde am 03.10.2007 um 10:28 Uhr von Rüdiger editiert.
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010
03.10.2007, 10:59 Uhr
Deff



Wenn der Motor mit 40ms, die Scheibe aber mit 164ms läuft, ist da nicht die Scheibe langsamer?
--
Die Politik ist ein Versuch der Politiker, zusammen mit dem Volk mit den Problemen fertig zu werden, die das Volk ohne die Politiker niemals gehabt hätte. (Dieter Hildebrandt)
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011
03.10.2007, 11:06 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
Deff schrieb
Wenn der Motor mit 40ms, die Scheibe aber mit 164ms läuft, ist da nicht die Scheibe langsamer?

Der Motor mit der darauf befindlichen Antriebsscheibe läuft mit 40 ms.
Dann gehts per Treibriemen auf die (größere) Abtriebsscheibe und die läuft mit 164 ms.

Sieht also so ähnlich aus wie das hier:

--
Kernel panic: Out of swap space.

Dieser Beitrag wurde am 03.10.2007 um 11:09 Uhr von Rüdiger editiert.
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012
03.10.2007, 11:07 Uhr
Deff



Also doch langsamer!
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Die Politik ist ein Versuch der Politiker, zusammen mit dem Volk mit den Problemen fertig zu werden, die das Volk ohne die Politiker niemals gehabt hätte. (Dieter Hildebrandt)
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013
03.10.2007, 11:12 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
Deff schrieb
Also doch langsamer!

Das Getriebe ist eine Untersetzung. Klar ist die Diskette (350 u/min bzw. 171,4 ms Sollwert) langsamer als der Motor (1500 u/min Sollwert).
Die Diskette läuft aber bei meinen Laufwerken fälschlicherweise mit 365 u/min bzw. 164 ms, ist also zu schnell. Und das trotz korrekter Motordrehzahl.
--
Kernel panic: Out of swap space.

Dieser Beitrag wurde am 03.10.2007 um 11:25 Uhr von Rüdiger editiert.
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014
07.10.2007, 18:12 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger

Des Rätsels Lösung:

Es liegt tatsächlich am Treibriemen.
Ich habe mir einen halbwegs passenden Riemen aus dem König-Sortiment gekauft und damit liegt die Drehzahl dann im Toleranzbereich (+2%).
Was auch immer die physikalische Ursache für die zu hohe Drehzahl bei den Originalriemen ist, ich finde mich mit der Tatsache ab.

Apropos König electronic: Gibt's die Firma eigentlich noch?
Ich finde im Internet keine Website von denen...
--
Kernel panic: Out of swap space.
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