033
24.02.2017, 21:05 Uhr
holm
|
...nein.
Ich kaufe als Gewerbetreibender "ganz normal" bei einem Händler ein, auf der Rechnung steht die Addition von Nettobetrag und (meist) 19% Mehrwertsteuer (Umsatzsteuer).
Ich baue das Teil in ein Gerät eines Kunden ein, auf seiner Rechnung steht der Nettopreis des Teils, der Nettopreis meiner Arbeit, der Nettopreis irgendwelcher Nebenkosten, eine Summe davon plus 19% dieser Summe als Mehrwertsteuer. Diese 19% des Rechnungsbetrages habe ich ans Finanzamt abzuführen, bekomme aber die 19% von Einkauf vom Finanzamt gut geschrieben (Vorsteuerabzug, Abzug der Vorhergehenden Steuer). Effektiv führe ich also 19% von Verkaufspreis des Teils - Einkaufspreis des Teils ab, wobei niemand verlangt das der Nettopreis des Teils beim Verkauf der Selbe ist. Da ist üblicherweise eine Marge drauf, d.h. ich verdiene an dem Teil mit.
So lange ich Teile handele möchte das Finanzamt 19% des Verdienstes an dem Teil haben, also 19% von dem was das Teil nun "mehr wert" ist..
Deswegen ist für einen Gewerbetreibenden die Mehrwertsteuer ein "durchlaufender Posten", da die beim Einkauf bezahlte Mwst. von der beim Verkauf eingenommenen abziehen kann und nur die Differenz berechnet wird.
Auf meinen Arbeitslohn muß ich auch die Mehrwertsteuer aufschlagen, berechnen und diese ans Finanzamt abführen, da kann ich Nichts gegenrechnen, hier verdient das FA also schon knapp 20% mit.
Übrig bleibt davon normalerweise ein Gewinn, auf den nach Abzug der Firmenkosten aller Art wiederum die Einkommenssteuer erhoben wird. Berechnete Handelsmargen differieren nach Branche, es gibt übliche Margen von mehreren 100%, das ist allerdings selten, da sich meist ein preiswerterer Anbieter findet. Aber kauft mal bei VW alle Teile eines Autos als Ersatzteil und rechnet zusammen..
In diesem Zusammenhang mal ein Hinweis, weil auch viele das nicht begreifen:
Ich hatte als ich noch Röhren über Ebay geschoben habe mehrfach die Frage wieso ich übe rGLS und nicht über die doch so gute Deutsche Post versende, die wären doch nur geringfügig teuer aber viel besser.. Unsere gute Deutsche Post ist "Mehrwertsteuerbefreit nach §4 UstG" wie auf den Rechnungen zu lesen ist. Was bedeutet das? Die Post ist ein Universaldienst und muß auf Ihre Leistungen keine Umsatzsteuer abführen. Cool, nicht war? Was bedeutet das wirklich?
Ein 5 Kg Postpaket kostet 6,99 Euro Filialpreis. Das ist der Preis den auch ich ohne Versandvertrag zu zahlen habe. Dort wo bei Anderen Anbietern der Mehrwertsteueranteil des Preises steht, steht hier der Satz "Mehrwertsteuerbefreit nach §4 UstG". Ist doch Klase, nicht war? Nunja..nicht ganz. Die Post muß keine Mehrwertsteuer berechnen und keine Abführen, bei mir tauchen aber die 6,99 auf der Rechnung als Nettopreis auf und sind damit Umsatzsteuerpflichtig, ich muß 19% der Versandkosten an das FA abführen (7% wenn ich ein Buch versende) das bedeutet im Klartext das der Endkundenpreis für den Versand nicht 6,99 beträgt, sondern nun 6,99*1,19=8,32 Euro..spätestens hier husten mich dann die Kunden an, dabei bin nicht ich es der teuer ist, da ist noch nicht mal der Karton dabei, geschweige denn Arbeitszeit und Fahrt zur Post... Damit dürfte wohl nun klar sein warum kaum ein Gewerbler mit der Post versendet. Ich versende kaum mit der Post, maximal Briefe bis 5Kg international mit Einschreiben, das ist das Einzuge was die können. Wann ist eignetlich der Preis für ein 10Kg Postpaket auf über 9 Euro gestiegen? Ich kannte noch 6,90 Euro für 10Kg..mittlerweile gilt der Preis für 5Kg..eine Verdopplung des Paketpreises durch die Hintertür, das haben die mit internationalen Sendungen in der Vergangenheit schon mehrfach gemacht.. ich würde mir wünschen das sich mein Einkommen alle 2 Jahre so verdoppelt wie bei denen..
Päckchen? Nein Danke. "Sie müssen ein Paket verschicken wenn Sie wollen das es ankommt" habe ich mir mal angehört als ich mich beschwerte das das 3 Päckchen weg gekommen sei.. ein Päckchen ist also mehr oder weniger ein Entsorgungsauftrag.
Hermes kann das viel viel besser, egal wie kaputt das Zeug ankommt, denn die Post kann das auch.
@KK:
Zitat: | Dem Kleingewerbler verschafft dies gewisse wettbewerbliche Vorteile, weil er die Ware/Dienstleistung Endverbrauchern günstiger anbieten kann.
|
Das ist ein Traum der nicht funktoniert. Der einzige Vorteil ist, das Du Dein "Privateigentum" ohne Mehrwertsteuer veräußern kannst, also das was Du z.B. auf den Schrott aufgegabelt hast. Der Rest wird nicht günstiger, weil Du ja beim Einkauf auch nicht gegenrechnen kannst, dadurch bleibt Dein Gewinn und der Endpreis der Selbe. Gerade Firmenkunden gucken verschnupft wenn sie sich eine Vorsteuer aus Deinem Verkauf nicht ziehen können.
Gruß,
Holm -- float R,y=1.5,x,r,A,P,B;int u,h=80,n=80,s;main(c,v)int c;char **v; {s=(c>1?(h=atoi(v[1])):h)*h/2;for(R=6./h;s%h||(y-=R,x=-2),s;4<(P=B*B)+ (r=A*A)|++u==n&&putchar(*(((--s%h)?(u<n?--u%6:6):7)+"World! \n"))&& (A=B=P=u=r=0,x+=R/2))A=B*2*A+y,B=P+x-r;} Dieser Beitrag wurde am 24.02.2017 um 21:35 Uhr von holm editiert. |