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25.07.2016, 00:39 Uhr
Buebchen
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Hallo Mario! Der Steuergenerator war zwar eine Entwicklung von mir, und ist auch von mir gefertigt worden, aber vor über 30 Jahren. Es konnte die Impulsanzahl Pro Minute (also die Pulsfrequenz) und die Anzahl der Impulse bis zum Stop angewählt werden. Die Vorwahl wurde angezeigt. Der Rest lief nach dem Start automatisch ab. Damals habe ich noch im Zentralinstitut für Elektronenphysik gearbeitet. Das einzige was ich von dem Laser nach Jahren gerettet habe, sind eine Laserelektrode Wassergekühlt aus Aluminium. Ungefähr 80cmx6cmx4cm von einem Paar und das Gehäuse des Öltrafos, aus Messing, der Impulsfolgen des Lasers von rund 100 Schüssen Pro Minute erlaubte. Unfokussiert hatte der Laserstrahl einen Durchmesser von 3mm. Im Betrieb machte der Laser einen Lärm wie ein MG. Bei einem Laserschuss wurde in ein Eichenbrett ein Loch von 3mm Durchmesser und 3mm Tiefe erzeugt. Fokussiert schnitt er Stahlmit mehreren mm Dicke wie Butter. Entwickelt unter anderem von einem Chef von mir, der schon verstorben ist. Eventuell hat ein anderer Chef unter dessen Verantwortung der Laser im ehemaligen Institutsteil auf dem Narvagelände entwickelt und gebaut wurde, noch Unterlagen und Fotos davon. Ich glaube mich erinnern zu können, das der Funken vom Schaltschrank zu einem in der Hand gehaltenen Schraubenzieher als Kuriosität Fotografiert wurde. Auch an Fotos der Gesamtanlage kann ich mich erinnern. Da waren die Frontplatte mit den Einschüben, auch dem von mir gebauten Steuergenerator gut zu sehen. Es war die bis dahin komplizierteste Leiterplatte, wegen der Spannungsversorgung mit drei Leitungen. Die Leiterplatte im EGS-Format war voll mit OPVs und Uxxx Schaltkreisen bestückt. Es waren noch Logische Bedingungen einzuhalten damit immer ein sicherer Betrieb durchgeführt werden konnte. Doch damals war das alles nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Deshalb durfte ich auch keine Aufnahmen machen. Diesen letzten Chef sehe ich aber nur sehr selten wenn Feierlichkeiten in Greifswald Im Max-Planck-Institut für Plasmaphysik stattfinden. Da ich kein Auto habe, komme ich aber da nur sehr schlecht hin und wieder zurück. Ich müsste mir ein Hotellzimmer nehmen, davor habe ich bisher immer zurückgeschreckt. Nach der Arbeit an dem Impulsgenerator für den Laser bin ich in eine andere Abteilung unseres Institutes gewechselt und habe das Galliumarsenidzentrum des ZIE in Adlershof mit aufgebaut. Das ist jetzt das "Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenzelektronik". Dort wurden in der Wendezeit, als ich noch dort gearbeitet habe, 40GHz HEMTs (Galliumarsenid-Feldeffekttransistoren) für die Firma Siemens gefertigt. Deshalb konnte ich als ich wieder für meinem alten Chef im "Max-Plank-Institut für Plasmaphysik" Zweigstelle Berlin gearbeitet habe nichts mehr von dem Laser-Gerät retten. Von dem Gerät sollte eine Serie gebaut werden , was meines Wissens durch die Wende nicht mehr realisiert wurde. Aus den Resten der Produktionsvorbereitung hatte ich mir den oben angesprochenen Messingbehälter gerettet. Danach war aber auch etwas anderes inzwischen wichtiger, was jetzt in Greifswald mit dem W7X realisiert wurde. Bei dessen Aufbau über 500 Mitarbeiter beteiligt waren und zum Teil noch sind. Das waren sehr spannende und interessante Erfahrungen die ich in den Jahren machen konnte. Wolfgang |