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Robotrontechnik-Forum » Technische Diskussionen » Turbotape für den KC85 » Themenansicht

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Thread - Seiten: -1-

000
03.04.2015, 21:43 Uhr
Micha

Avatar von Micha

Der KC85 hat standardmäßig ein Aufzeichnungsformat für Kassetten, das eine Menge Overhead produziert:
* jedes Bit wird aus einer kompletten Schwingung, bestehend aus zwei Halbwellen, dargestellt. Würde es eine Halbwelle pro Bit auch tun?
* zwischen den Bytes gibts ein Trennzeichen. Muss das sein?
* Daten werden in Blöcken a 128 Byte übertragen, pro Block gibt es einen Vorton der aus ca. 160 Schwingungen besteht und zusätzlich Zeit frisst.

Überhaupt nicht verwunderlich, dass damals findige Bastler an effizienteren Lösungen gebastelt haben. Beim googeln nach "KC85 Turbo Tape" bin ich dann auch prompt über die entsprechende Software-Archiv-Seite des KC-Club gestolpert.

Dort gibts jede Menge Turbo-Tape Utilities. Ich hab heute erst mal mit dem Haftmann-Turbo experimentiert. Das tackert einen Loader an jedes Programm und optimiert jeden der oben genannten Kritikpunkte am Standard-Aufzeichnungsverfahren. Eigentlich gut gemacht. Einziger Schwachpunkt: das Utility lädt sich ab Adresse 3000 in den Speicher und mag es logischerweise überhaupt garnicht wenn man dort was anderes hinschreibt...

32 KB speichern braucht mit dem Standard-Verfahren etwa 5 Minuten, mit dem Haftmann-Turbo etwas über eine Minute. (Geht aber eigentlich nicht, da der Code selber mitten in den 32KB liegt...)

Der Oszi-Schnappschuss zeigt übrigens ein Stückchen jenes Turbo. Verwendet werden die beiden Frequenzen 1,1Hz für Null und 2,2kHz für Eins, jedes Bit nur eine Halbwelle, kein Trennzeichen zwischen Bytes, keine Blockstruktur.

Hat hier jemand Erfahrung welches Utility tatsächlich als Turbo für den KC85 brauchbar ist bzw. am weitesten verbreitet war?

Dieser Beitrag wurde am 04.04.2015 um 04:41 Uhr von Micha editiert.

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001
04.04.2015, 07:27 Uhr
ralle

Nicht wirklich, aber es gab findige Programierer, welche so ein Programm in ihr eigenes eingearbeitet haben. Pharao und WP4 hatten sowas. Wobei es bei WordPro zisch Versionen für den jeweiligen Rechnertyp gab.
--
Gruß Ralle

Wenn Sie dazu neigen, Bedienungsanleitungen zusammen mit dem Verpackungsmaterial wegzuwerfen, sehen Sie bitte von einem derart drastischen Schritt ab!...
... Nachdem Sie das Gerät eine Weile ausprobiert haben, machen Sie es sich am besten mit dieser Anleitung und ihrem Lieblingsgetränk ein oder zwei Stunden lang in Ihrem Sessel bequem. Dieser Zeitaufwand wird Sie dann später belohnen...

aus KENWOOD-Bedienungsanleitung TM-D700

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002
04.04.2015, 14:36 Uhr
acssn

Hallo,
ich habe für die Wandlung der Dateien in Turbo die KC-Tools von Wega-Soft genutzt. Notwendig hierbei ist ein 64k-Modul, da in diesem die Dateien zwischengespreichert und bei der Ausgabe hier ausgelesen werden. Hierbei ist auch die Möglichkeit vorhanden, mehrere Programme gleichzeitig in eine Laderoutine einzubinden und mit Selbststartadressen zu versehen. Die Ladezeiten verringern sich etwa auf 1/5 der ursprünglichen Ladezeit. Bisher mit null Problemen, weder beim Ausladen noch beim Einlesen.
Gruß Andreas

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003
06.04.2015, 16:55 Uhr
FL

Zitat:

Micha schrieb
Einziger Schwachpunkt: das Utility lädt sich ab Adresse 3000 in den Speicher und mag es logischerweise überhaupt garnicht wenn man dort was anderes hinschreibt...

Ich habe den Turbolader mal durch einen Disassembler gejagt
http://www.kc85emu.de/rt/htape30i.asm

und ab BA00 neu erstellt.
http://www.kc85emu.de/rt/htapebai.kcc

Das Ding ist wirklich super. Zum Speichern von Mad Breakin (0200H bis 7900H) benötigte es schlappe 71 Sekunden. CAOS benötigte 252 Sekunden.

Zitat:

Micha schrieb
Hat hier jemand Erfahrung welches Utility tatsächlich als Turbo für den KC85 brauchbar ist bzw. am weitesten verbreitet war?

Ich habe hier 2 oder 3 Kassetten rumliegen, da wurden die Files mit diesem Turbolader gespeichert:
https://www.iee.et.tu-dresden.de/~kc-club/DOWNLOAD/DISK012/TURBO.KCC

Ansonsten kann ich, mit Blick auf den Z1013, noch HeaderSave empfehlen:
http://www.gerritsoft.de/download/HeaderKC0B.7z

Gruß
Frank.

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004
06.04.2015, 20:13 Uhr
Micha

Avatar von Micha

Vielen Dank FL!
Mir gefällt an dem Haftmann-Tool dass es sehr schlank ist. Ohne jeglichen Schnickschnack macht es genau das was es soll.
Kann man bei jedem KC voraussetzen dass der Speicher ab BA00 vorhanden ist? Ich bin momentan noch nicht so ganz firm was die Speicherlandkarte eines KC85 betrifft.

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005
06.04.2015, 20:17 Uhr
Enrico
Default Group and Edit

Auf dem Eck könnte sich auch der Joysticktreiber befinden.
Die genaue Adresse weiss ich ejtzt aber nicht....
--
MFG
Enrico

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006
06.04.2015, 20:29 Uhr
Mobby5

... und z.Bsp. Druckertreiber
--
und ausserdem muss in Zeile 20 der Doppelpunkt durch ein Semikolon ersetzt werden

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007
06.04.2015, 22:02 Uhr
Bert

Oder SCREENS ;-)
Aber der Speicher an sich ist physisch bei allen KCs vorhanden.

Grüße,
Bert

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008
06.04.2015, 22:27 Uhr
FL

BA00H ist nur ein Vorschlag. Das Programm läßt sich für beliebige andere Adressen assemblieren.
Ich wollte es erst einmal aus der Mitte des Arbeitsspeichers heraus haben.

Problematisch ist noch die Laderoutine. Die wird in den Modulsteuerwortspeicher ab Adresse B880H geladen und belegt alles bis B8FFH und damit auch die Steuerbytes für das D004.
Ich habe aber schon ein paar Bytes gesehen, die man einsparen kann. Mal sehen wie weit ich HTAPE geschrumpft bekomme.

Gruß
Frank.

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009
06.04.2015, 23:30 Uhr
kaiOr

Schaut euch mal die alten Sourcen von Haftmans KCLoad an. Das mit dem Modulsteuerwortspeicher hat er selbst schon gepatcht. Er lässt sich auch sehr amüsant über das originale MPM-Format aus und erklärt warum die Frequenzen aus dem Handbuch nicht stimmen.

MfG

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010
07.04.2015, 09:47 Uhr
Micha

Avatar von Micha

Das liest sich interessant. Wo gibts diese Sourcen?

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011
07.04.2015, 10:18 Uhr
kaiOr

Urgs, Link vergessen:
https://www-user.tu-chemnitz.de/~heha/viewzip.cgi/hs/kcemu/kcload.zip/src/KCLOAD.PAS?auto=PAS
So etwa zu Beginn zweites Drittel, "h#s-Turbo-Format:"..."KC-Format:"..."MPM-Turbo-Format:" etc.

Dieser Beitrag wurde am 07.04.2015 um 10:19 Uhr von kaiOr editiert.

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012
14.04.2015, 20:44 Uhr
Micha

Avatar von Micha

ist schon interessant, sich mal mit dem Thema Turbo-Tape zu beschäftigen. In den 80er Jahren hatten die verschiedenen Hersteller von Heimcomputern unterschiedliche Ansätze, was die Speicherung auf Kassette betraf. Dementsprechend unterschiedlich fiel dann wohl auch der Leidensdruck der Anwender und entsprechend die Popularität von Turbo-Ladern aus.

Commodore hatte ein total bescheuertes Standard-Speicherverfahren: schneckenlangsam, und dann wurde ein Programm zur Sicherheit 2x abgespeichert.

Sinclair hat mit dem ZX81 schwach angefangen, aber mit dem Spectrum ein ziemlich flottes Speicherverfahren hingelegt.

Das Kassettenprotokoll des KC85 ist auf jeden Fall viel flotter als das von Commodore. Es enthält jede Menge Redundanz, aber das machte auch Sinn - im Hinblick auf die unzuverlässigen Kassettenrecorder von damals ist es eigentlich optimal, ggf. paar Blöcke zurückzuspulen und erneut Anlauf zum Laden zu nehmen.

Entsprechend wundert es mich nicht, dass Turbolader bei Commodore eben sehr populär und infolgedessen gut getestet und robust waren. Bei den anderen Systemen war man mit dem Standard schon nahe am Optimum - demenstprechend waren Turbolader dort eher Exoten und nicht so gut getestet.

Inwischen hab ich sowohl mit dem Haftmann-Turbo als auch mit den KC-Tools getestet. Die haben beide deutliche Schwächen. Sicher der Tatsache geschuldet dass sie niemals in breiter Anwendung waren... es war eben bei dem System nicht so viel Luft vom Standardverfahren bis zu Stabilitätsgrenze, wie das etwa bei Commodore war.

Dieser Beitrag wurde am 14.04.2015 um 20:46 Uhr von Micha editiert.

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013
14.04.2015, 22:16 Uhr
holm

Avatar von holm

Weil Du gerade Obskures sammelst:
Ein Kumpel von mir hatte für das "MCS80" System, den aufgebohrten MC80 den wir mal als "Heimcomputer" hatten eine Kassettenroutine geschrieben die einen der Synchronmodi der SIO benutzte, ich glaube SDLC. Er hat damit recht zuverlässig 9600 Baud über sein Mira geschaufelt. Ich hatte auch so ein Teil, aber das ging nicht so gut aus Gründen die ich bis heute nicht kenne. Ich bin nie über 4800 damit heraus gekommen.

...Ende der Randbemerkung.

Gruß,

Holm
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