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Autor Thread - Seiten: -1-
000
21.03.2015, 15:51 Uhr
Xaar

Avatar von Xaar

Hallöchen!

Mir ist heute ein DDR-Rechner zugeflogen, der eigentlich unter der Rubrik "Eigenbau" lief. Nach näherem Hinsehen bin ich aber immer mehr der Meinung, dass es sich hierbei nicht um einen Eigenbau, sondern um einen DORAM handelt:


(Die Bilder sind teilweise über 1MB groß!)

Gegenüber den Bildern auf robotrontechnik.de hat das hier vorliegende Exemplar allerdings keine Metallschildchen mehr dran (außer hinten noch eine Seriennummer?), außerdem wurde die Frontblende im Bereich der Floppy-Laufwerke modifiziert, statt dem Schlüsselschalter ist ein normaler Knebelvorsatz vorhanden - und statt einem einfachen Lüftungsgitter ist ein großer ELMO-Lüfter eingebaut worden (scheinbar selbes Modell wie im A5120). Dafür fehlt hinten irgendwie die herausgeführte V.24-Schnittstelle - die Öffnung ist jedoch vorhanden.

Vom Innenleben her gestaltet sich das mir vorliegende Gerät wie folgt:

- 2x Diskettenlaufwerk Teac FD-55FV-03-U
- 1x Netzteil STM K0362.08 (+12V/8,3A)
- 1x Netzteil STZ K0367 (-5V/+5V/+5V/-12V)
- 7-Slot-K1520-RVE
- 1x OPS 062-8600 K3526
- 1x AFS 062-8390 K5122
- 1x ASS 062-8440 K8025
- 1x ZRE 062-8110 K2526
- 1x ABS 012-6820 K7024
- 1x RAF512.4 (AdW-Modell, mit 4x8x U61256C, d. h. 1MB)

Von der zweiten IFSS-Schnittstelle an der ASS geht eine Leitung zu einer Verteilerplatine, die so aussieht, wie die, die in den neueren A5120/K8924 verwendet worden ist - mit einem EFS10-Stecker drauf. Der Anschluss von der ABS und zwei Adern von einer Lüsterklemme (vermutlich Masse und 12P) gehen gemeinsam auf eine 6polige EFS-Kupplung. Das Kabel an der unteren IFSS-Buchse der ASS geht nur auf einen EFS10-Stecker - vermutlich für einen IFSS-Drucker.

Nun zu meiner Frage: Handelt es sich hierbei wirklich um einen DORAM? Dem Schildchen auf der Rückseite nach zu urteilen, wäre das Gerät wohl von 10/87. Dazu würden auch die Herstellungsdaten der verbauten ICs auf den Karten sprechen.

Wofür könnte das "BST" stehen, was über der (leeren) Aussparung für die V.24-Schnittstelle steht?

OS-seitig wird ja vermutlich das "normale" SCPX1526 funktionieren, nehme ich an.

Grüße, Karsten.
--
Keyes: Mit Ihrer Handlungsweise riskieren Sie den Untergang der gesamten Menschheit!
Sline: Um den "American way of life" zu erhalten, will ich sehr gerne dieses Risikio auf mich nehmen.
(Aus: Spione wie wir)

Dieser Beitrag wurde am 21.03.2015 um 16:04 Uhr von Xaar editiert.
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001
21.03.2015, 17:07 Uhr
Yogi64



Das ist ja echt DDR-Rechner-Museum, was OS-seitig funktioniert - nur Versuch macht Klug. Wofür das "BST" steht - keine Ahnung... vielleicht BildSchirm(Terminal) Weiss der Geier. TAST ist ja realtiv klar.
--
Wo wir stehen ist vorn - Und wenn wir hinten stehen, ist hinten vorn :-)
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002
21.03.2015, 20:02 Uhr
EFB

Avatar von EFB

Ja ist ein DORAM, ziemlich selten, Glückwunsch :-)

http://efb-1.de/c_doram.htm

Die 12V sind wahrscheinlich für den Monitor.

Die Geräte wurden u.a. bei der NVA eingesetzt. Auf einem Foto eines Gerätes im Funkamateurbereich (bei der GST) habe ich auch mal so ein ähnliches Gerät gesehen, vielleicht hat das "BST" auch damit zu tun...

Viele Grüsse

Ernst

Dieser Beitrag wurde am 21.03.2015 um 20:04 Uhr von EFB editiert.
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003
21.03.2015, 21:09 Uhr
Xaar

Avatar von Xaar

Hallöchen!

Danke für die Bestätigung. Ich freu' mich ja auch drüber - wäre fast in den Schrott gewandert, das Gute Stück. Habs eigentlich nur geborgen, um Ersatzteile zu gewinnen (was eben so brauchbar ist). War aber nur der Rechner alleine - kein Bildschirm, kein Drucker und keine Tastatur dazu. Aber eine K7637, ein K7222 (oder MON 2.1) und ein Drucker finden sich schon. Monitore habe ich ja genug - nur halten die alle wohl nicht mehr sehr lange. Muss ich wohl (vorübergehend) auf meine beiden MON 2.1 zurückgreifen, da dort wenigstens die ZTs nicht kaputt gehen.

Dass die 6polige EFS-Buchse für den Bildschirm ist, hab ich mir schon fast gedacht - alles Andere wäre ja auch wenig sinnreich. Softwareseitig war sonst aber nichts "besonders" an dem DORAM, oder?

Könntest du mir von deinem DORAM (ich gehe mal davon aus, dass du noch einen hast ) mal Fotos von den einzelnen Schildern zukommen lassen? Würde mich mal interessieren, wie das im Detail ausschaut Auf der von dir o. g. Seite ist ja leider nichts zu erkennen - und auch auf den Bildern auf Robotrontechnik.de ist nicht viel zu sehen.

Grüße, Karsten.
--
Keyes: Mit Ihrer Handlungsweise riskieren Sie den Untergang der gesamten Menschheit!
Sline: Um den "American way of life" zu erhalten, will ich sehr gerne dieses Risikio auf mich nehmen.
(Aus: Spione wie wir)

Dieser Beitrag wurde am 21.03.2015 um 21:09 Uhr von Xaar editiert.
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004
21.03.2015, 21:59 Uhr
EFB

Avatar von EFB

Hallo Karsten,

Wie ich das auf meinen Seiten beschrieben habe, war der DORAM der erste Rechner, an dem ich selbst arbeiten durfte (im Computerkabinett). Er bildete auch sozusagen die Initialzündung zur Leidenschaft für DDR-Computer, da ich vier Geräte aus dem Schrott zog und erst einmal aufhob. Später hat Rüdiger einen bekommen und die beiden anderen wurden zu Ersatzteilspendern.

Alle diese DORAM waren von den Karten her gleich bestückt, nämlich genau so wie ein 5120. Die RAF512.4 war nicht drin.

Ja, Betriebssystem war generell SCP und nichts spezifisches an Programmen.

Nicht jeder hatte an der Rückwand auch einen V24 Anschluss, der Schlitz dafür war aber bei jedem Gerät vorhanden.

Tastatur: 7637, genau.

Die Steckverbindung zum Monitor 7222 sieht bei mir anders aus.

Bei den Netzteilen muss ich noch mal schauen, ob bei mir auch das STZ drin ist.

Morgen kommen ein paar Bilder.

Viele Grüße

Ernst
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005
21.03.2015, 22:50 Uhr
holm

Avatar von holm

Karsten die Platinen sind die Selben wie im A5120 unddie anders zusammen zu schalten als da ergibt keinen Sinn. Das Ding müßte mit jeder normalen 5120 Bootdiskette losfahren..

Gruß,

Holm
--
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006
21.03.2015, 22:54 Uhr
Xaar

Avatar von Xaar

Mir gehts ja nicht ums anders zusammenschalten. Hätte ja sein können, dass es da neben dem "normalen" SCP noch was besonderes gab. Dass der Bootloader-ROM wohl der Selbe wie beim A5120/K8924 ist, habe ich schon begriffen.

Grüße, Karsten.
--
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007
22.03.2015, 10:26 Uhr
EFB

Avatar von EFB

Hallo Karsten,

hier kommen ein paar Detailfotos






















Ein STZ ist also bei mir nicht verbaut.

Der Monitoranschluss ist auch etwas anders.

Leider ist bei mir auf dem Schild an der Rückseite kein Produktionsjahr.


Viele Grüße

Ernst

Dieser Beitrag wurde am 22.03.2015 um 10:30 Uhr von EFB editiert.
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008
22.03.2015, 11:12 Uhr
Xaar

Avatar von Xaar

Hallöchen!

Danke für die Bilder!

Bei dir werden wohl die negativen Spannungen durch die beiden Spannungsregler (?) unterhalb der beiden Feinsicherungen gebildet - daher brauchst du das STZ nicht. Die fehlen bei mir:



Wobei mir das so aussieht, als wenn die Netzteilbestückung mal geändert worden ist, denn an der K1520-RVE wurde eindeutig nachträglich mal eine Kante verkleinert (zu erkennen auf dem 4. Bild im Beitrag 000). Das würde auch dazu passen, dass bei dir das 12V-Netzteil rechts außen ist und links daneben ein schmaleres 5V-Netzteil ist. Aber die Halterung für die Netzteilstecker sieht mir jetzt nicht aus, als wenn sie mal händisch neugebaut worden wäre. Kann aber auch täuschen - komplett auseinandergenommen hab ich das noch nicht.

Weiterhin gibts direkt unterhalb des Netzschalters eine kleine Platine:



Die Lüfterzuleitung ist direkt am Netzschalter (der sich hinter den Eingangssicherungen und dem nachfolgenden Netzfilter befindet) auf den Abgang geklemmt und dann unterhalb der Floppy-Laufwerke nach hinten auf eine Lüsterklemme geführt, wo nochmal drei Kondensatoren dazwischen geklemmt sind:



Einer ist ein Sowjetischer 0,5µF/630V-Kondensator, die beiden anderen sind aus DDR-Produktion. Einmal 0,1µF/250V-, einmal 0,1µF/630V-. Wobei die mir so aussehen, als wären die nur für Gleichspannung gedacht!? Sind zumindest mit einem Ring an je einer Seite gekennzeichnet - und als Spannungsangabe ist ja auch "V-" angegeben, was ich als "Gleichspannung" deute. Die würde ich ja glatt rauswerfen, das erscheint mir sowieso etwas wage, diese Konstruktion mit der Umwickelung aus Heftpflaster (?; siehe nächstes Bild) - gerade bei 230V.

Ansonsten schaut der Bereich hinter den Diskettenlaufwerken auch leicht anders aus als bei dir:



Die braune Schiene scheint als Verteiler zu dienen. Dort gehen zumindest die Zuleitungen für die Diskettenlaufwerke und die EFS3-Buchse für den Bildschirmabgang drauf. Dafür fehlt bei mir die EFS10-Steckverbindung, da ist bei mir die Lüsterklemme für den Lüfter drauf. Wo geht denn die Leitung, die da bei dir draufsteckt, hin?

Ich werd' mir wohl mal einen Schaltplan zurechtmachen, damit man da nochmal was nachvollziehen kann.

Grüße, Karsten.
--
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Dieser Beitrag wurde am 22.03.2015 um 11:20 Uhr von Xaar editiert.
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009
22.03.2015, 11:20 Uhr
holm

Avatar von holm

Die Kondensatoren sind nicht nur für Gleichspannung gedacht, sondern der Außenbelag ist gekennzeichnet.
Die sollen hier als Phasenschieber nur den Lüfter etwas einbremsen..

Gruß,

Holm
--
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010
22.03.2015, 12:08 Uhr
Xaar

Avatar von Xaar

Ah, okay. Sind wohl Papierkondensatoren. Wofür ist denn die Kennzeichnung des Schirmbelags notwendig?

Wenn ich in die TGL 9291 gugge, steht da bei dem 250V-Modell was von einer zulässigen effektiven Wechselspannung von 50 Hz in Höhe von 150V - ein Betrieb am 230V (bzw. damals noch 220V) Netz wäre damit nicht zulässig. Bei dem 630V-Modell wären 220V~ zulässig - was heute auch schon nicht mehr reichen würde. Aber die hängen ja nicht parallel zur Einspeisung, kriegen daher auch nicht die volle Netzspannung ab.

Dass die als Phasenschieber gedacht sind, hätte mir auch einfallen können - sind ja in Reihe zum Lüftermotor geschalten... Manchmal ist man echt blind.

Grüße, Karsten.
--
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011
22.03.2015, 12:27 Uhr
holm

Avatar von holm

Der Unterschied zwischen Gleichspannungsbelastung und der von Wechselspannung ergibt sich i.A. durch den Spitzenwert der Spannung, d.h. Gleichspannungswert / 1.414 = Wechelspannung effektiv.

Das sin allerdings die Spannungen über dem Kondensator im Betriebsfall und im Betriebsfall hast Du keine 230V über dem Kondensator stehen...

Der Außenbelag wird zu Abschirmzwecken gekennzeichnet, d.h. man führt eine hochohmige Singalführende Ader nicht an diesen sondern an den "Innenbelag" und die weniger gegen Einstreuungen empfindliche Seite an den Außenbelag. Das ist für den Zweck in Deinem Computer allerdings Jacke wie Hose..
Moderne Folienkondensatoren wie z.B. die von Wima haben keinen Außenbelag, beide Seiten sind gleichberechtigte Anschlüsse.

Gruß,
Holm
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012
22.03.2015, 12:30 Uhr
Xaar

Avatar von Xaar

Okay. Danke für die Information

Grüße, Karsten.
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013
22.03.2015, 14:17 Uhr
EFB

Avatar von EFB

Hallo,

ich denke, beim Lüfteranschluss wurde in Zusammenhang mit dem größeren Lüfter eindeutig gebastelt (Kondensatoren, Lüsterklemme, Klemmleiste). Der EFS10 Stecker neben dem Monitoranschluss geht bei mir zum Lüfter.





Auch die Stromversorgung könnte modifiziert sein, am ehesten wird man das an dem Blech mit den Anschlussleisten für die Netzteile merken, ob die nachgefertigt sind.

Warum das so gemacht wurde? Wer weis.











Viele Grüße

Ernst

Dieser Beitrag wurde am 22.03.2015 um 14:17 Uhr von EFB editiert.
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014
22.03.2015, 14:31 Uhr
Xaar

Avatar von Xaar

Hallöchen!

Danke auch für die Bilder!

Das Blech mit den Anschlussleisten für die Netzteile sieht zwar etwas "seltsam" aus, aber nicht unbedingt so, als würde es von Hand mal jemand gefertigt haben. Kann natürlich auch täuschen.

Bei deinem Gerät ist ein Lüfter verbaut? Was ist denn das für einer - einer mit 12V?

Grüße, Karsten.
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015
23.03.2015, 17:40 Uhr
EFB

Avatar von EFB


Zitat:
Xaar schrieb

Bei deinem Gerät ist ein Lüfter verbaut? Was ist denn das für einer - einer mit 12V?




Ja, der ist etwas kleiner, leider ohne Typenschild. Zuleitung zweiadrig, ganz dünnes Kabel. Wird so etwas wie 12 V sein.

Dieser Beitrag wurde am 23.03.2015 um 17:40 Uhr von EFB editiert.
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