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Autor Thread - Seiten: -1-
000
15.05.2014, 22:36 Uhr
Early8Bitz

Avatar von Early8Bitz

Hallo,

könnt Ihr diesen 64-Beiner einordnen? Nach den Wikipedia Artikeln
http://de.wikipedia.org/wiki/U830C
http://de.wikipedia.org/wiki/K_1600
gehört der U840 zu einem PDP11/44 Nachbau, der dann nie realisiert wurde.


--
Gruß
Ralf

Ist ein alter Schaltkreis ein Schaltgreis?

Dieser Beitrag wurde am 15.05.2014 um 22:37 Uhr von Early8Bitz editiert.
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001
15.05.2014, 22:42 Uhr
holm

Avatar von holm

Boah, spannend. Schade das der ohne den anderen Kram nicht zu gebrauchen sein wird und noch "schader" ist die "Vorbildfreiheit". Das bedeutet wahrscheinlich das Du ein extrem seltenes an sich wertloses Teil hast..

:-|

So ein Ding sehe ich zum ersten Mal. Was sagen die Spezis die sich mit den Date Codes auskennen dazu?

Gruß,

Holm
--
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002
15.05.2014, 22:56 Uhr
Rolli



www.chipdb.org/img-mme-u840m-3086.htm
So steht es auch in der Bauelemente-Vergleichsliste 1990.

Gruß
Rolli
--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast

Dieser Beitrag wurde am 15.05.2014 um 22:57 Uhr von Rolli editiert.
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003
16.05.2014, 07:56 Uhr
frassl



Schönes Bild, Rolli, gell

X ist glaube ich 1989, 3 der Monat.

Dieser Beitrag wurde am 16.05.2014 um 07:57 Uhr von frassl editiert.
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004
16.05.2014, 08:28 Uhr
Early8Bitz

Avatar von Early8Bitz


Zitat:
X ist glaube ich 1989, 3 der Monat.


Wieso sollte 1989 ein Schaltkreis produziert worden sein, wenn lt. Wikipedia

Zitat:
...Im Rahmen der Entwicklung des K 1600-Nachfolgemodells K 1700 (Vorbild PDP 11/44) wurde ab Ende 1979 ein vorbildfreies Schaltkreissystem U84x von ZFT Robotron und ZFTM Dresden entworfen...
...Die Entwicklungsarbeiten am Schaltkreissystem wurden 1982 abgebrochen.


das Teil garnicht gebraucht wurde?
--
Gruß
Ralf

Ist ein alter Schaltkreis ein Schaltgreis?
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005
16.05.2014, 08:38 Uhr
frassl



Weils drauf steht?! Glaubst Du immer alles was in der Wikipedia steht? Gerade bei den Schaltkreisen der DDR steht da viel Unzutreffendes / Zusammengereimtes.
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006
16.05.2014, 08:48 Uhr
Early8Bitz

Avatar von Early8Bitz

Zurück zur Eingangsfrage 000.
Stimmt wenigstens (bis auf die Jahreszahlen) der Rest?
--
Gruß
Ralf

Ist ein alter Schaltkreis ein Schaltgreis?

Dieser Beitrag wurde am 16.05.2014 um 08:49 Uhr von Early8Bitz editiert.
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007
16.05.2014, 09:07 Uhr
P.S.



Wieder ein bis dato ungekannter IS aus Erfurt!

Vielleicht ist der ebenfalls eine Kundenwunsch-Entwicklung wie der Vermittlungs-Schaltkreis http://www.ps-blnkd.de/BE-Ergaenzungen.htm#U809M?
Auch im letzten HL-Datenbuch der DDR von 1990 ist der nicht enthalten.
Wenn der Schaltkreis erst 1989 erschien, dann ist der Zusammenhang mit dem U830C bzw. K1600 doch ziemlich unwahrscheinlich - noch dazu, weil der U830-Schaltkreis-Satz im ZMD und entwickelt wurde und nicht aus Erfurt kam.
Werde versuchen das aufzuklären ...

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
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008
16.05.2014, 09:31 Uhr
procolotor

Avatar von procolotor

Der abgebildete Schaltkreis hat nichts mit der Entwicklung K1700/U84x Anfang der 80er Jahre zu tun. Die Bezeichnung K1700 wurde später für das MMS16-System (A71xx und ICA710) verwendet, der U840M von 1989 ist vermutlich ein falsch bedruckter Microcontroller U8840M.

@frassel: Alles was ich in der wikipedia schreibe, basiert auf Originaldokumenten von ROBOTRON bzw ZMD, die u.a. auch im Sächsischen Staatsarchiv liegen. Leider sind solche Dokumente von MME nicht im Thüringer Staatsarchiv nicht zu finden.
"special SPS CPU" - wo haste denn das her?

Gruß

Andre
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009
16.05.2014, 09:32 Uhr
Early8Bitz

Avatar von Early8Bitz

Vieleicht ist es bis dato unbekannter Uhrenschaltkreis für Damenarmbanduhren, mit dem wir den Westen in Schockstarre versetzen wollten
--
Gruß
Ralf

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010
16.05.2014, 09:52 Uhr
Early8Bitz

Avatar von Early8Bitz


Zitat:
..der U840M von 1989 ist vermutlich ein falsch bedruckter Microcontroller U8840M.


Vom Gehäuse und der Uhrzeit her passt diese Annahme.
Fehldrucke gibts also nicht nur bei Briefmarken.

Woher?
Von einem leider vor vielen Jahren verstorbenen FWE Mitarbeiter. Seine damalige bessere Hälfte hat mir bei der Haushaltsauflösung den ganzen Elektronikschrott vermacht, der lag aber jetzt 20 jahre unbeachtet im Keller. Langsam beginne ich den Nachlass zu sichten.
--
Gruß
Ralf

Ist ein alter Schaltkreis ein Schaltgreis?

Dieser Beitrag wurde am 16.05.2014 um 09:56 Uhr von Early8Bitz editiert.
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011
16.05.2014, 10:50 Uhr
Rolli



Wie ich schon in <002> schrieb, taucht der Schaltkreis in einem offiziellen Dokument des KME auf, ist also kein falsch bedrucktes Gehäuse.
(Wer lesen kann, ist im Vorteil)

Gruß
Rolli
--
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012
16.05.2014, 20:28 Uhr
procolotor

Avatar von procolotor

Na da habe ich eben mal daneben gelegen.

In der Vergleichsliste steht U840M = Univ. Vermittlungs-IS. Vlt. hat der was mit den Platinen für die Telefonvermittlungsanlage aus dem Nachbarthread zu tun.

Wie der U840M aber mit dem auf dem 89-er HL-Symposium vorgestellten 8-Bit-Spezialprozessor für SPS U840PC (@frassel daher also) vergleichbar ist, ist mir noch schleierhaft.

Gruß

Andre

Dieser Beitrag wurde am 16.05.2014 um 20:28 Uhr von procolotor editiert.
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013
16.05.2014, 23:54 Uhr
Early8Bitz

Avatar von Early8Bitz


Zitat:
Univ. Vermittlungs-IS


Das hat nix mit Telefonen zu tun.
In Bussystemen mit mehreren Mastern (Busmaster), z.B. mehrere CPU-Baugruppen auf dem gleichen Bus, benötigt man sogenannte Bus-Arbitratoren, die den Zugang zum Bus und den Ressourcen zuteilen. Wenn man das wörtlich übersetzt, der Arbitrator ist der Schiedsrichter oder Vermittler. Vieleicht läuft das in diese Richtung.
--
Gruß
Ralf

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014
19.05.2014, 16:21 Uhr
Early8Bitz

Avatar von Early8Bitz

Doch Telefon - die Recherche ergab folgendes:

Zitat:
der U840M war ein kundenspezifischer Logik-Controller (ASIC) fuer VEB Nachrichten-Elektronik Arnstadt und Greifswald:
- Applikation: Logik-Verarbeitung in Vermittlungstechnik ( Arnstadt) und in Uebertragungstechnik (Greifswald)
- Ziel: Relais-Einsparungen = Metall-Einsparungen = Devisen-Einsparung

Details:
- reduzierter Befehlssatz, optimiert fuer schnelle Logik-Einzel-Bit-Verarbeitung,
- 16-Bit Datenbus, 16-Bit-Adressbus,
- Zyklische Arbeitsweise, Multi-Task faehig: Konzept wie bei Speicherprogrammierbaren Steuerungen,
- Risc-Pipeline Architektur (am haeufigsten benutzte Befehle: 1 Takt = 1 Befehlsabarbeitung)
- 5V, 2MHz

Entwicklung:
- Spezifikation: Zusammenarbeit VEB NE Arnstadt und TH Ilmenau, Sektion TBK
(Konzept der binären speicherprogrammierbaren Steuerungen in diesem Controller)
- Chip-Entwicklung: xxx + xxx als Angestellte= Delegierte von VEB NE Arnstadt in MME
- Assembler-Entwicklung (Windows DOS): ebenfalls in MME
- Chip-Tester-Entwicklung auf Z80 Basis: VEB NE Arnstadt
- Technologie: 5.0um CMOS, skaliert auf 4.5um

- Letzter technischer Stand Mai 1990:
- Arnstadt: Funktional-und Temperatur Tests in Automatischer Telefon Anlage ATZ-65
- Greifswald: 2000 Stunden-Prototype Test in Anlage PCM ****?

- Abbruch der Entwicklung Herbst 1990:
-- Arnstadt wurde Alcatel SEL
-- Greifswald wurde Siemens
Allein hatte jeder der beiden Konkurrenz-Firmen sowieso nicht die Stueckzahl und den Plan zur Weiterentwicklung



Der U840M ist eine Gehäusevariante, den IC gab es auch im PQFP64 Package als U840PC.
Es handelt sich dabei um dem auf dem Halbleitersymposium 1989 in FF/O vorgestellten Schaltkreis.
Quelle: Einer der Entwickler
--
Gruß
Ralf

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015
19.05.2014, 19:43 Uhr
frassl



...was dann im Widerspruch zu den vorhandenen Dokumenten stünde.
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016
19.05.2014, 21:44 Uhr
Early8Bitz

Avatar von Early8Bitz

Halbleiter Symposium 1989, Band 3, S. 261ff

Der Text in 014 (und inhaltlich die zwei Sätze unter der Zitatsbox) stammen von einem der beiden Chipentwickler, mit dem ich heute persönlich Kontakt hatte. Der wird wohl sein eigenes Kind kennen.
--
Gruß
Ralf

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017
20.05.2014, 08:55 Uhr
P.S.



@Early8Bitz <014>
Danke für die Aufklärung!
Da liege ich wohl auch mit meiner Vermutung in http://www.robotrontechnik.de/html/forum/thwb/showtopic.php?threadid=10211 <018> richtig.

Kannst Du mir den Kontakt zu den ehemaligen Chip-Entwicklern aus dem MME herstellen? - Ich suche immer noch "Insider" aus der Anfangszeit (-> FWE), die mir etwas über die Anfänge der EPROM-Entwicklung im FWE erzählen können...

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018
20.05.2014, 13:38 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
P.S. schrieb
Da liege ich wohl auch mit meiner Vermutung in http://www.robotrontechnik.de/html/forum/thwb/showtopic.php?threadid=10211 <018> richtig.



Der Logik mag ich erstmal nicht folgen.
Nur weil es einen Telefon-IC gegeben hatte (und davon gab es verschiedene), heißt das noch nicht, dass genau der auf unserer Karte ist.
--
Kernel panic: Out of swap space.
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019
21.05.2014, 08:20 Uhr
P.S.



@Rüdiger <018>
Deshalb hatte ich ja vorgeschlagen mal mit einem Pin-Vergleich die Vermutung U840M = U840PC zu verifizieren... Die üblichen Telefon-IS haben i.d.R. nichts mit integrierten Schaltkreisen für die Vermittlungstechnik zu tun.

Für den U840PC steht übrigens auch nichts von einem Telefon-Schaltkreis, sondern "Spezialprozessor für speicherprogrammierbare Steuerungen". Dass eine derartige Funktionalität für die Telefon-Vermittlungstechnik von Interesse war, könnte man sich notfalls schon vorstellen... In Bild 4 auf S. 268 wird auch die Kaskadierbarkeit von 3 solchen IS gezeigt.
Interessant ist - wenn man sich die Beschreibung mal etwas genauer anschaut, dass es doch recht viele Gemeinsamkeiten mit unserer EMR-Reihe U86xx/U88xx gibt. -
Vielleicht sollte das schon der Ansatz-/Ausgangspunkt von CMOS-Varianten für den EMR sein? - Entsprechende Forderungen aus der Industrie lagen damals schon lange vor ... - siehe z.B. http://www.ps-blnkd.de/Letzte_KME-Strategie.pdf.

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020
21.05.2014, 13:36 Uhr
Rolli



Ein Pin-Vergleich dürfte nicht so einfach sein, denn der U840M hatte ein QIL64-Gehäuse und der U840PC ein PQFP64-Gehäuse. Hat den jemand überhaupt technische Unterlagen der beiden ICs?
Eine Verbindung zu U86xx/U88xx herzustellen, halte ich für sehr gewagt.
Die CMOS-Versionen vom EMR haben die Bezeichnung U86C11, U86C12, U86C81 und erscheinen ebenfalls in der BE-Vergleichsliste 1990. sie waren im DIL40 und QFP44 geplant.
Rolli
--
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021
23.05.2014, 12:57 Uhr
Early8Bitz

Avatar von Early8Bitz


Zitat:
Rolli schrieb
Ein Pin-Vergleich dürfte nicht so einfach sein, denn der U840M hatte ein QIL64-Gehäuse und der U840PC ein PQFP64-Gehäuse.


Der Siliziumchip im Inneren sollte ja der Gleiche sein. Dann ist die Reihenfolge der Pins am Package auch vorgegeben, denn innen wird normalerweise nicht kreuz und quer gebondet.
Beim Zilog Z8400 im DIP40 Package und in QFP44 stimmt die Abfolge der Pins jedenfalls überein. Die 4 überzähligen Anschlüsse im QFP44 sind N.C., schön verteilt dazwischengeschoben.
Hier handelt es sich in beiden Fällen um 64er Packages, so dass es keine überzähligen PINs in einer Variante gibt.
Ihr könntet also auf Eurer verdächtigen Leiterplatte mit den QIL64 mal das GND Pin suchen und schauen, ob sich eine sinnvolle Verdrahtung zur Logik drumrum ergibt, die mit dem Pinout der QFP64 Variante zusammenpasst.
--
Gruß
Ralf

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022
18.10.2014, 20:47 Uhr
Stephan Hloucal



Vielen Dank an P.S.:
https://www.facebook.com/profile.php?id=100008239098247
Habe die Unterlagen nur kurz überflogen. Sehr interessant! Der U840PC ist ein Spezialprozessor für binäre speicherprogrammierbare Steuerungen.
Stephan
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023
18.10.2014, 21:02 Uhr
Rolli



Na endlich, nun haben wir ein halbes Jahr und 22 Threads gebraucht, um das zu bestätigen, was in <002> schon gesagt wurde.

Gruß
Rolli
--
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024
18.10.2014, 21:23 Uhr
Enrico
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Nur mit dem Unterschied, dass niemand das im Fratzenbuch lesen kann, der da nicht angemeldet ist.
--
MFG
Enrico
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025
18.10.2014, 21:27 Uhr
ic-box24



In meinen Beständen ist so ein Teil aufgetaucht, leider ist die Beschriftung nicht mehr ganz frisch.
Würde den gern in "gute Hände" abgeben bzw. spenden.
Jemand der DDR-IC-Sammler interessiert ?

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026
18.10.2014, 21:29 Uhr
Rolli



Ich konnte den Beitrag in facebook auch nicht lesen, weil nicht angemeldet.
Ich meinte mehr den Satz unter dem link: Der U840PC ist ein Spezialprozessor für binäre speicherprogrammierbare Steuerungen.

Gruß
Rolli
--
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027
20.10.2014, 19:58 Uhr
Stephan Hloucal



Für alle, die nicht bei facebook dabei sind, hier ausführlichere Informationen zum U840PC:
Nach den mir vorliegenden Informationen ist der U840PC in zwei Gehäusevarianten gefertigt worden. (Ic-box24) hat ein Muster des U840M im 48 poligen Gehäuse und ich habe zwei Transportschienen mit dem gleichen IC nur im PLCC64-Gehäuse. Des Weiteren habe ich noch einige 76 mm-Wafer mit U840-Chips. Auf dem Foto ist der Wafer auf dem Hintergrund des Layout des Schaltkreises, ausgedruckt im Juni 1989, zu sehen. Ein 1990 ausgedrucktes „Datenblatt“ füge ich auch bei. Die Entwicklung des U840PC ist im Auftrag des Fernmeldewerkes Arnstadt im MME gelaufen. 1990 hat der Auftraggeber, vermutlich im Zuge der allgemeinen Auflösung/Umstrukturierung/Übernahmen der ehemaligen VEB´s, den Entwicklungsauftrag gekündigt und die Bauelementeentwicklung wurde abgebrochen. Zwar standen der Design-Datensatz, sowie in der Geräteindustrie mit positivem Ergebnis erprobte Funktionsmuster des U840PC zur Verfügung, allerdings fehlten die letzten Schritte bis zur Produktionsüberleitung und natürlich die Anwendung in der Industrie. Der VEB Fernmeldewerk Arnstadt wurde GmbH, dann RFT-SEL und später Alcatel. Für den U840PC gab es offensichtlich keinen Bedarf. Falls noch jemand etwas mit diesem Schaltkreis machen will, mir liegt das Handbuch für den U840PC vor
;-))
@ P.S.: Bereits um 1982 wurde der U809M als kundenspezifischer LSI-Schaltkreis für das Fernmeldewerk Arnstadt entwickelt. In der automatischen Telefonzentrale ATZ-65 ersetzte er in Verbindung mit externen Anpassungsschaltungen an die Versorgungsspannung der ATZ-65 von 60V, zwei Ortsamts- und drei Nebenstellenvarianten des elektromechanischen Empfangssatzes dieser Anlage. In dem abgebildeten Musterkästchen befindet sich ein Wafer, Chips, Trägerstreifen und verkappte Bauelemente. Ob eine ATZ-65 noch überlebt hat, ist ungewiss.
Wenn ich die Ich-Form gebrauche, heißt das natürlich Thüringer Museum für Elektrotechnik!
@ic-bocx24: den würden gern in unsere Sammlung übernehmen!
Ich sende erst mal den Text und etwas später kommen dann die Bilder.
Grüße
Stephan
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028
20.10.2014, 21:05 Uhr
Early8Bitz

Avatar von Early8Bitz


Zitat:
Stephan Hloucal schrieb
hier ausführlichere Informationen zum U840PC



In <014> hatte ich meine Recherchen zum U840, basierend auf den Infos eines der damaligen Entwickler schon gepostet. Insofern nichts Neues.
Allerdings klingen Deine Formulierungen (incl. des Besitzes von Wafern) sehr nach Insider (oder gar "bin dabei gewesen").


Zitat:
Stephan Hloucal schrieb
(Ic-box24) hat ein Muster des U840M im 48 poligen Gehäuse



oder 64?
--
Gruß
Ralf

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029
20.10.2014, 21:22 Uhr
Stephan Hloucal



Nun mals sehen, ob das mit dem Hochladen der Bilder funktioniert:
Bild 1: Wafer des U840PC
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030
20.10.2014, 21:47 Uhr
Stephan Hloucal



Ja, natürlich 64!!

Bild 2: U840PC Bauelemente in der Transportschiene


Bild 3: U840PC ,,Datenblatt"


Bild 4: U809M im Musterkästchen


Weder Entwickler, noch Insider, auch nicht dabei gewesen, sondern Thüringer Museum für Elektrotechnik, aber zumindest im gleichen Betrieb an anderer Stelle tätig gewesen.
Grüße
Stephan
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031
20.10.2014, 21:54 Uhr
Stephan Hloucal



@ ic-box24:
Der wäre bei uns am besten aufgehoben, da wir nur die oben abgebildete Variante haben.
viele Grüße
Stephan
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032
21.10.2014, 09:27 Uhr
P.S.



Ich hatte am 13.10.2014 ein sehr interessantes Gespräch mit dem Entwickler vom U840M/PC, Herrn Dr. Fleischmann, der mir die Geschichte des Schaltkreises erzählte. Richtig ist, wie in <027> berichtet, dass es sich um eine Kundenwunschentwicklung für den VEB Fernmeldewerk Arnstadt handelte. Da offensichtlich dazu keine Man-Power vom MME zur Verfügung stand, lief das so ab, dass Dr. Fleischmann - weiterhin beim FWA angestellt - einen Arbeitsplatz im MME bekam, weiterhin von FMA bezahlt wurde, um mit den von MME zu Verfügung gestellten Entwurfs- und Testwerkzeugen den U840M zu entwickeln.
Das Hauptanwendungsgebiet des U840x war die Ablösung von Relais-bestückten Ansteuerschaltungen für die bereits im Einsatz befindlichen Kreuzschienen- oder Koordinatenschalter als moderner Ersatz der althergebrachten Drehhebwähler.
Der Schaltkreis - ein kaskadierbarer µC - wurde zunächst im vorhandenen QUIL-Gehäuse der EMR als U840M verkappt. Mit diesen BE wurde dann auch schon eine Versuchsanlage im FMA gebaut und umfangreichen Tests gefahren. Infolge der Forderung nach Umsetzung moderner Fertigungs-Technologien - SMD - sollten die Serien-Lieferungen des U840x dann als U840PC im PLCC64-Gehäuse erfolgen.
Die Wende-Ereignisse verhinderten dies aber. Obwohl in Arnstadt nun auch moderne Vermittlungstechnik gebaut werden konnte, verwarf das der neue Eigentümer SEL und ließ anstatt dessen nur seine eigenen Produkte fertigen.
Dr. Fleischmann übergab mir eine große Kiste voller Unterlagen, fertige Schaltkreise und Scheiben - alles zum U840x, die ich noch am selben Tag an das Elektromuseum Erfurt weiter reichte. Stephan Hloucal versicherte mir, dass das Material sorgfältig gesichtet und katalogisiert aufbereitet wird.

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PS
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033
21.10.2014, 11:14 Uhr
felge1966
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Den U809 hatte das Fernmeldewerk Arnstadt mindestens schon seit 1988 in Verwendung, da ich die entsprechenden Baugruppen da in Reperatur hatte und auf diesen Platinen Fehler suchen mußte.

Gruß Jörg
--
http://felgentreu.spdns.org/bilder/jacob120.gif
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034
21.10.2014, 11:59 Uhr
Andreas



Ja, die U809 waren im Einsatz bei der Post. Mir sind 2 überlebende Anlagen bekannt.Zum einen http://www.fernmeldemuseum-bottmersdorf.de/ und dann noch http://www.ighft.de/index.htm .Zumindest die Anlage in Dresden ist betriebsfähig.Der U809 ist Bestandteil des Empfangssatzes der ATZ65-1.Eigentlich stellte er nur eine komfortable Zählerschaltung dar und wertete die Wahlimpulse aus und übergab das Ergebnis an eine weiterhin umfangreiche Relaislogik.Diese Relaislogik sollte offenbar durch den U840 ersetzt werden.Das eigentliche Koppelfeld für die Gesprächsvermittlung wäre weiterhin der elektromechanische Koordinatenschalter geblieben. Das der U840 nicht mehr Produktionswirksam wurde ist verständlich.Schließlich hat der neue Besitzer vom Fernmeldewerk Arnstadt eine vollelektronische Anlage (Alcatel- SEL System S12) in Serie produziert.

Andreas
--
Viele Grüße
Andreas
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035
21.10.2014, 12:55 Uhr
felge1966
Default Group and Edit


Leider wurde die Produktion der S12 nicht in Arnstadt gestartet. Dort wurden nach der Wende und dem Verschenken des Werkes hauptsächlich Blechteile gefertigt. Heute ist im Hauptgebäude das Arbeitsamt von Arnstadt drin - schließlich kennen die meisten ja den Weg.

Außer dem Empfangssatz wurden damals in der ATZ65.1 auch noch die Speiseumsetzer "elektronisiert". Da wurde mittels CMOS-IC Technik eine ganze Relaisschiene in eine Baugruppe mit zwei Platinen gepackt. Insgesamt wurden damals fünf oder sechs verschiedene Baugruppenkomplexe als Relaisersatz gebaut. Zumindest gab es fünf verschiedene Prüfkoffer in der Werkstatt.

Gruß Jörg
--
http://felgentreu.spdns.org/bilder/jacob120.gif
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036
21.10.2014, 16:54 Uhr
rm2
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Avatar von rm2

Hallo an alle,

ein bischen Mathe zu Bild:
http://www.audatec.net/robotron/s860.046-60202_0k.jpg

Annahme:
- 7x U840PC mit je 32 I/O-Kanälen ergibt 224 Signale
- Bussteckverbinder sind 2x 64polig
- Bus mit 8 Daten-, 5 Steuer- und 12 (14/16) Adressleitungen
- Bus mit Betriebsspannung(en)

da bleiben viele (über 100) I/O-Kanäle des Kandidaten U840PC unbenutzt.
Oder wie Beamte - beschäftigen sich gegenseitig?


mfg ralph
--
.
http://www.ycdt.net/mc80.3x . http://www.ycdtot.com/p8000
http://www.k1520.com/robotron http://www.audatec.net/audatec
http://www.ycdt.de/kkw-stendal
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037
23.09.2023, 11:40 Uhr
P.S.



Ich muß das nochmal hochholen - auf
http://www.gheinz.de/publications/berliner_ics/index.htm
gibt es eine umfassende Darstellung der "Elektronisierung" der DDR-Fernmeldetechnik - speziell, was mit dem INT und der diesbezüglichen Schaltkreisentwicklung zusammenhängt, mit vielen Chipfotos und Hintergrundinformationen auch zum U840M/PC.
Noch detaillierter ist es dokumentiert in:
http://www.gheinz.de/publications/berliner_ics/fma/U840_U809.htm
Nur für diejenigen, die sich besonders für Fernmeldetechnik interessieren ...

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
Wissen ist Macht, wer nur glaubt, der weiß nichts! -
Aber - Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheber-, Marken- und Persönlichkeitsrecht!
PS
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