ROM-Module

(Alias ROMModule)

In einigen Nischen der EDV (besonders bei Heimcomputern und bei Maschinensteuerungen) wurden Steckmodule eingesetzt, die in einem Gehäuse auf ROM gespeicherte Programme enthielten. In den meisten Fällen befand sich auf dem Modul nur 1 Programm. Mit dem Stecken des Moduls war die Software sofort für den Rechner verfügbar. Durch Auswechseln des Moduls, was meist im ausgeschalteten Zustand erfolgen musste, konnten das Programm ausgetauscht werden.

Entweder enthielten die Module ein vom Hersteller vorgegebenes Programm (das also unveränderlich war) oder ein vom Anwender mit Hilfe eines Programmiergerätes aufgespieltes Programm.

Auf einigen ROM-Modulen waren die ROMs in Fassungen gesteckt, konnten also einzeln auf einem allgemeinen Programmiergerät geschrieben werden. Bei anderen Modulen waren die ROMs eingelötet und wurden über einen speziellen Adapter programmiert. Zum Löschen des Inhalts musste der einzelne EPROM oder das gesamte Modul in ein Löschgerät gesteckt werden, das mit UV-Strahlung arbeitete.

In der kurzlebigen EDV fanden ROM-Module keine große Verbreitung, hauptsächlich weil es aufwändig war, ihren Inhalt zu verändern.

ROM-Module gab es für folgende DDR-Rechner:


ROM-Module für KC85/2, KC85/3, KC85/4

(Alias KC 85, KC-85)

Für die Mühlhäuser Kleincomputer gab es die Steckmodule M025 und M040, die auf Fassungen gesteckt acht EPROMs Typ U2716 aufnehmen, also maximal 16 KByte Anwenderprogramme speichern konnten. Außerdem gab es Module mit fester Software: M006 (Basic-Interpreter), M012 (Textverarbeitung Texor), M026 (Programmiersprache FORTH), M027 (Assemblersprache), M033 (Textverarbeitung TYPESTAR) Die Kopplung mit dem Rechner erfolgte über einen 58-poligen direkten Stecker.


Anwenderspezifisches KC85-ROM-Modul

Anwenderspezifisches KC85-ROM-Modul, innen

KC85-Standardsoftware-Modul

KC85-Standardsoftware-Modul, innen



ROM-Module für KC85/1, KC87, Z9001, Z1013

(Alias KC 87, KC-87)

Für die Dresdner Kleincomputer und für den Z1013 gab es das Modul 690002.7, das auf Fassungen gesteckte acht EPROMS Typ U2716 aufnahm, also maximal 16 KByte Anwenderprogramme speichern konnte. Außerdem gab es Module mit fester Software: 1.40.690001.0 (BASIC-Interpreter), 1.40.690020.3 (Assemblersprache), PASMOD (Programmiersprache PASCAL), 1.40.690033.2 (Plotter-Software). Die Kopplung mit dem Rechner erfolgte über einen 56-poligen EFS-Stecker.


Anwenderspezifisches ROM-Modul

Anwenderspezifisches ROM-Modul, innen

Standardsoftware-Modul

Standardsoftware-Modul, innen



ROM-Modul für A5110

(Alias A 5110, A-5110)

Die frühen Varianten des Computers A5110 hatten als Programmspeicher ausschließlich ein ROM-Modul, das links neben die Tastatur gesteckt wurde. Bei späteren Varianten des Rechners wurden die Programme stattdessen von Diskette geladen und der Steckplatz für das ROM-Modul fiel irgendwann dem Rotstift zum Opfer. Das A5110-ROM-Modul enthielt auf Fassungen acht EPROMs Typ U555, konnte also 8 KByte speichern. Die Kopplung mit dem Rechner erfolgte frontseitig über einen 56-poligen EFS-Stecker.


A5110-Modulsteckplatz

A5110-ROM-Modul

A5110-ROM-Modul, innen



ROM-Modul für R1711, R1720

(Alias daro 1700, daro1711, daro 1720, daro1720)

Der Buchungsautomat R1711 hatte einen Steckplatz für ein ROM-Modul, der R1720 zwei oder vier Steckplätze. Auf den ROM-Modulen war das Anwenderprogramm (also meist ein Buchungs- oder Fakturierprogramm), geschrieben in speziellen Makrosprachen, abgelegt, wobei die Software des R1711 mit der des R1720 nicht kompatibel war. Inwendig enthielt das Modul vier gesteckte EPROMS Typ U552, konnte also maximal 1 KByte aufnehmen. Im R1711 konnten maximal drei EPROMs bestückt werden, im R1720 maximal vier. Die Kopplung mit dem Rechner erfolgte über einen 26-poligen Schwalbenschwanz-Stecker.


Modulsteckplatz

R17xx-ROM-Modul

R17xx-ROM-Modul, innen



ROM-Modul für EFE700

(Alias EFE 700, EFE-700)

Das Maschinensteuerprogramm der EFE700 wurde in Form eines oder zweier ROM-Module an der Gerätefrontseite gesteckt. Inwendig enthielt das Modul ein oder zwei eingelötete EPROMS Typ 2716, konnte also 2 oder 4 KByte speichern. Während des Einfahrens des Programm konnte anstelle des ROM-Moduls ein akkugepuffertes RAM-Modul benutzt werden, das Änderungen einfacher machte. Lief das Programm stabil, programmierte man es auf das ROM-Modul. Zur Programmierung wurde ein spezieller Programmieradapter benutzt.


Modulsteckplatz

EFE-ROM-Module 2k und 4k

EFE-ROM-Module 2k und 4k, innen

EFE-Programmieradapter

EFE-Programmieradapter, innen



ROM-Modul für S2000

(Alias S 2000, S-2000)

Das Maschinensteuerprogramm der Maschinensteuerung S2000 wurde in Form eines ROM-Moduls an der Gerätefrontseite gesteckt. Inwendig enthielt das Modul vier eingelötete EPROMS Typ 2716, konnte also 8 KByte speichern. Während des Einfahrens des Programm konnte anstelle des ROM-Moduls ein akkugepuffertes RAM-Modul benutzt werden, das Änderungen einfacher machte. Lief das Programm stabil, programmierte man es auf das ROM-Modul. Zur Programmierung wurde ein spezieller Programmieradapter benutzt.


S2000 mit Modulsteckplatz (weiß, oben)

S2000-ROM-Modul

S2000-ROM-Modul, Rückseite



ROM-Modul für K1000

(Alias K1001, K1002, K1003, K 1000, K 1001, K1002, K 1003)

Die Tischrechner K1001, K1002 und K1003 konnten mittels zweiter Modulschächte softwareseitig erweitert werden. Es gab beispielsweise ein ROM-Modul für Mathematik, ein weiteres für Statistik. Inwendig enthielt das Modul acht eingelötete EPROMS Typ U552, konnte also 2 KByte speichern.


Modulschacht

K1000-ROM-Modul

K1000-ROM-Modul, innen



ROM-Modul für S6006

(Alias S 6006, S-6006)

Die Software der Schreibmaschine S6006 konnte über ein Steckmodul erweitert werden, z.B. konnte auf diese Weise ein Kalkulationsprogramm abgearbeitet werden, das die Maschine zum kleinen Computer aufwertete. Im Modul war auch ein zusätzlicher RAM-Speicher samt Akku-Stützung untergebracht.


S6006-ROM-Modul



ROM-Modul für S6011

(Alias S 6011, S-6011)

Die Software der Schreibmaschine S6011 konnte ebenfalls über ein Steckmodul erweitert werden.


S6011-ROM-Modul

S6011-ROM-Modul, innen



Speicherkassetten für CNC-H

Die Werkzeugprogramme für die Steuerungen der CNC-H-Serie steckten in auswechselbaren Speicherkassetten, die entweder EPROMs oder akkugepufferte RAMs beinhalteten. Hergestellt wurden diese Module von Numerik. Die Speicherkassetten waren als steckbare Module aufgebaut: mit einem Griff vorn und einem Busstecker hinten, das ganze in einem Metallgehäuse verschlossen. Nach Öffnen einer abschließbaren Klappe in der CNC-H konnte 1 Modul gesteckt werden. Bislang wurde folgende Modularten entdeckt:

Programmkassette 2K-RAM

Programmkassette 8K-RAM

Programmkassette 2K-ROM

Programmkassette 8K-ROM

Jedes der Module konnte mehrere CNC-Programme aufnehmen.




Letzte Änderung dieser Seite: 09.05.2023Herkunft: www.robotrontechnik.de