Computer Robotron A5130

(Alias A 5130, A-5130, BC 5130, BC5130, BC-5130, CM 6907, CM-6907, SM6907, SM 6907, SM-6907)

Dieser 8-Bit-Rechner wurde in den 1980er Jahren im VEB Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt gebaut, 1983 auf der Leipziger Messe vorgestellt und bis Ende 1986 produziert.
Ähnlich wie der A5110 war auch der A5130 als kompletter Sitzarbeitsplatz ausgeführt.


Computer A5130

Computer A5130

Sein Haupteinsatzgebiet war die normale Büroarbeit (Textverarbeitung, Kalkulationen, Dankenbankarbeit), dank des eingebauten Druckers vorwiegend für papierintensive Anwendungen, so auch als Buchungsmaschine in den Banken.

Durch das großzügige Platzangebot im Rechner und die groß dimensionierte Stromversorgung war der A5130 der ausbaufähigste Rechner der A5100-Serie (zu der auch A5110 und A5120 gehörten). Er wurde unter der Bezeichnung CM6907 in das SKR eingegliedert.


Hardware

Inwendig besaß der Rechner eine K1520-Sloteinheit, die mit dem reichhaltigen Angebot an K1520-Platinen gefüllt werden konnte. Als Druckwerk wurde auf Kundenwunsch entweder ein Typenraddrucker SD1152/252 oder ein Nadeldrucker SD1157 eingesetzt (beide für diesen Zweck leicht modifiziert).


Typenrad im A5130-Druckwerk.

Der Bildschirm war ein speziell aufgehängter K7222, der im Textmodus benutzt wurde. Einige Geräte wurden mit zwei Bildschirmkarten bestückt, per Umschalter konnte dann die Bildschirmausgabe zwischen 84x24 Zeichen und 64x16 Zeichen umgeschaltet werden, um unterschiedlichen Programmen gerecht zu werden.
Die Tastatur war anfangs die K7606.41, später die K7636.41 und noch später eine Variante der K7637 verbaut.
Als ZVE kam die vom A5120 bekannte K2526 (2 Prozessoren UA880, 2,5 MHz) zum Einsatz.
Die Speicherbestückung bildete meist eine 64-KByte-Platine, für das Betriebssystem SIOS konnte der Speicher auf 112 KByte aufgerüstet werden.


Innenansicht des A5130.
Links die Netzteile, rechts die K1520-Slots.

Innenansicht des A5130 (Platinenslots). Oben links der Lüfter,
Oben rechts der Umschalter für die Bildschirmkarten.

Als Speichermedien kamen 8-Zoll-Diskettenlaufwerke MF6400 (vier Stück im Beistellgerät), 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerke K5600.10 (vier Stück links am Tisch hängend) und Magnetkassettenlaufwerke K5200, auch in Kombination, zum Einsatz. Neuere Rechner wurden mit den moderneren 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerken K5601 bestückt.


A5130 mit 8-Zoll-Diskettenstation

A5130 mit 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerken

Es gab Rechnerversionen, die über eine zweite Sloteinheit mit einem Magnetbandcontroller verfügten. Er ermöglichten den Anschluss eines CM5300.01-Spulenmagnetbandlaufwerks ein einem Beistellgefäß. So ausgerüstete Rechner wurden meist im Großrechnerumfeld als Datenerfassungsgerät bzw. Konvertiermaschine eingesetzt.


A5130 mit Kassettenlaufwerk, Bandlaufwerk und Diskettenlaufwerk.



Platinenbestückung

K-Name Platine Kürzel Bedeutung des Kürzels Erläuterung
K2526 062-8110 ZRE Zentrale Recheneinheit Prozessoreinheit
K5122 062-8390 AFS Anschlusssteuerung für Folienspeicher Floppycontroller
K8025 062-8440 ASS Adapter für serielle Systeme Schnittstellen 3x IFSS, 1xV.24, auch für die Tastatur
K3526 062-8600 OPS Operationsspeicher 64 KByte RAM
K7024 012-6820 ABS Adapter für Bildschirm Bildschirmkarte 80x24 Zeichen
K7023 012-6830 ABS Adapter für Bildschirm Bildschirmkarte 63x16 Zeichen



Start des Rechners

Der Netzschalter befand sich auf der Tastatur (grüne Taste).

Der A5130 wurde durch 1-maliges Drücken des Netztasters eingeschaltet. Alternativ dazu konnte er auch automatisch durch den Verbindungsaufbau eines Modems oder einer GDN eingeschaltet werden.
Zu beachten war, dass nach dem Ausschalten und nach dem Stecken des Netzsteckers der Einschalter für 15s blockiert war.

Der Rechner suchte anschließend einmalig auf allen Diskettenlaufwerken und Kassettenlaufwerken nach einem Betriebssystem. Hatte er eine entsprechende Diskette oder Kassette gefunden, bootete er von dieser. Welches Laufwerk zum Booten benutzt wurde, war egal.
Erst das geladene Betriebssystem löschte den Bildschirm, davor stehen Zufallszeichen auf dem Bildschirm.

Einen RESET des Rechners machte man durch 2-maliges Drücken der Netztaste.

Das Ausschalten des Rechners erfolgte durch 3-maliges Drücken der Netztaste.
Alternativ dazu war ein softwaregesteuertes Ausschalten möglich.


Software

a) Betriebssysteme


Verbreitung

Bedingt durch seine Größe und damit seine Unhandlichkeit konnte sich der A5130 nie richtig gegen seinen kleinen Bruder A5120 durchsetzen. Nach 5640 Exemplaren endete die Produktion bereits wieder. Der Preis des A5130 lag anfangs bei 97.900 Mark. 1987 war er auf 52.152 Mark gefallen.

Der A5130 wurde (ebenso wie der A5120) unter der Bezeichnung EC8577 in das ESER-System eingegliedert.

Von diesem seltenen Rechner haben bis heute mindestens 7 Exemplare überlebt, erfreulicherweise mindestens zwei noch (oder wieder) in funktionsfähigem Zustand. Einer befindet sich im Rechenwerk Halle.


Computer Robotron A5101

(Alias A 5101, A-5101, BC 5101, BC5101, BC-5101, CM 1618, CM-1618, SM1618, SM 1618, SM-1618)

Beim A5101 handelte es sich um einen speziell auf die Anwendung als Buchungsmaschine konfigurierten Computer A5130. Mit Anlaufen der Serienproduktion wurde die Bezeichnung A5101 fallen gelassen und stattdessen für alle Rechner der Serie die Bezeichnung A5130 benutzt. Der A5101 wurde unter der Bezeichnung CM1618 in das SKR eingegliedert.

Computer mit der Beschriftung A5101 haben vermutlich nicht bis heute überlebt.


Letzte Änderung dieser Seite: 10.05.2023Herkunft: www.robotrontechnik.de